Die Inflationsrate betrug in Österreich nach Berechnungen von Statistik Austria im Dezember 2015 ein Prozent. Das ist ein Plus von 0,4 Prozent gegenüber November.  Damit wies sie den höchsten Wert seit August 2015 auf. Hauptverantwortlich für den Anstieg von 0,6% auf 1,0% war in erster Linie die Preisentwicklung bei Mineralölprodukten: Ein markanter Preisrutsch im Dezember 2014 ließ die Veränderungsraten für Heizöl- und Treibstoffpreise im Jahresvergleich weniger stark ausfallen als noch im November - das nennt sich statistischer Basiseffekt. Wenn der Wert, auf den sich der Vergleich bezieht niedriger ist, fällt auch der Vergleichswert niedriger aus. Dennoch bleiben die Treibstoffe die Hauptpreisdämpfer. Teurere Bewirtungsdienstleistungen erwiesen sich erneut als Hauptpreistreiber.

Die durchschnittliche Teuerungsrate des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH 2010) betrug im Dezember 1,2 Prozent, 0,3 Prozent mehr als im Vormonat. Preistreiber waren die gestiegenen Kosten im Bereich Gesundheitspflege. Außerdem verminderten die Verbilligungen bei Treibstoffen aufgrund der geringeren Gewichtsanteile im PIPH, den Pensionistenpreisindex viel weniger stark als den Verbraucherpreisindex. Es ist die letzte Auswertung dieser Art. Denn ab Jänner 2016 wird der PIPH nicht mehr berechnet.

Wöchentlicher Einkauf billiger

Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der vor allem Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, erhöhte sich im Jahresabstand um 1,4 Prozent. Im November waren es noch 1,1 Prozent.  Das Preisniveau des Miniwarenkorbes, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, veränderte sich im Jahresabstand um minus 0,9 Prozent. Hier war das Minus im November mit 1,8 Prozent noch deutlich größer.

Österreich hat im Dezember  die dritthöchste Teuerung in der Europäischen Union verzeichnet. Wie das EU-Statistikamt Eurostat am Dienstag weiter mitteilte, stieg die jährliche Inflationsrate im Dezember sowohl in der Eurozone als auch in der gesamten EU auf 0,2 Prozent, gegenüber 0,1 Prozent im November.

Gesamtjahr

Die Teuerungsrate ist voriges Jahr in Österreich auf 0,9 Prozent gesunken. Noch niedriger war die Inflation in diesem Jahrtausend nur 2009 mit 0,5 Prozent gewesen. Zuletzt, im Dezember, stieg die Inflation jedoch auf 1,0 Prozent, nach einer Jahresrate von 0,6 Prozent im November, wie die Statistik Austria am Dienstag bekanntgab.

Im Jahr 2015 insgesamt lag die Teuerung mit 0,9 Prozent deutlich unter den Werten von 2014 (1,7 Prozent), 2013 (2,0 Prozent) sowie 2012 (2,4 Prozent). Im gesamten Jahresverlauf wurde die Inflation vor allem durch Preisrückgänge bei Mineralölprodukten geprägt. Allein die um 12,5 Prozent billigeren Treibstoffe dämpften die Teuerungsrate rein rechnerisch um 0,49 Prozentpunkte, das um 20,0 Prozent günstigere Heizöl um 0,16 Prozentpunkte.