Die hohen Qualitätsstandards machen den Autobauern offenbar stark zu schaffen. Die Konzerne mussten voriges Jahr allein in den USA 45,8 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten zurückrufen, heißt es in einer Analyse des Bergisch Gladbacher Center of Automotive Management (CAM). Auf dem US-Markt seien über zweieinhalb Mal mehr Fahrzeuge von Rückrufen betroffen gewesen als zugleich verkauft wurden.

Honda führt die Rückrufe an

Die meisten Autos zurück in die Werkstätten beordern mussten demnach Honda, Toyota sowie Fiat Chrysler - alleine bei Honda waren es über zehn Millionen. Deutsche Hersteller waren vergleichsweise wenig betroffen: BMW rief rund 680.000 Autos zurück, VW rund 670.000 und Daimler etwa 360.000. Die rund 580.000 Diesel, die VW aufgrund des Abgasskandals wohl zurückrufen werden muss, sind noch nicht mitgezählt.

Markenübergreifend erfolgte laut Analyse der Großteil der Rückrufe aufgrund von Mängeln bei Airbags. Der Skandal um defekte Airbags des japanischen Zulieferers Takata habe eine "Art Dominoeffekt" ausgelöst, der zu einer "grundsätzlichen Überprüfung der Insassenschutzeinrichtungen" geführt habe.

Rückrufrisiko gestiegen

Insgesamt sei das Rückrufrisiko für die Autobauer deutlich gestiegen, heißt es in der CAM-Analyse. Grund dafür seien gemeinsame Zulieferer sowie marken- und modellübergreifende Plattformen. Gleichzeitig würden sicherheitsrelevante Mängel an Fahrzeugen in den wichtigen Automobilmärkten immer weniger akzeptiert, gerade auch weil Kunden "über länderübergreifende Internet-Blogs und Newsgroups" sehr gut informiert seien.