Mit einem ersten Streik im neuen Jahr bei Amazon in Bad Hersfeld setzt die deutsche Gewerkschaft ver.di ihren Arbeitskampf beim weltgrößten Versandhändler auch in Hessen fort. Die Dienstleistungsgewerkschaft rief am Montag zu einem Tagesstreik am größten deutschen Amazon-Standort auf.

Am Morgen beteiligten sich Verdi zufolge 300 Teilnehmer an dem Ausstand, im Tagesverlauf rechnete die Gewerkschaft mit 450 Mitstreitern. Vergangene Woche hatte es bereits Arbeitsniederlegungen an anderen Standorten gegeben.

"Werden immer wieder Nadelstiche setzen"

Verdi-Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke sagte: "Auch im neuen Jahr sind wir streikbereit und werden immer wieder Nadelstiche setzen. Derzeit sorgt die Abwicklung von Retouren zu erhöhtem Volumen am Standort Bad Hersfeld, da ist ein Streik eine empfindliche Störung des Arbeitsablaufs."

Verdi will für die mehr als 10.000 Mitarbeiter des US-Konzerns in Deutschland einen Tarifvertrag auf dem Niveau des Einzel- und Versandhandels durchsetzen. Verhandlungen darüber lehnt Amazon ab. Das Unternehmen sieht sich als Logistiker und verweist auf eine Bezahlung am oberen Ende des branchenüblichen.