Ex-Formel-1-Champion Niki Lauda bekommt einfach nicht genug von der Luftfahrtbranche. Wie die Tageszeitungen Presse und Kurier berichten, hat Lauda die Airline Amira Air gekauft. Das Unternehmen mit Sitz in Schwechat gehörte bisher der Privatstiftung des Unternehmers Ronny Pecik.

Zum Kaufpreis gab es von Lauda keine Angaben. Zum Hergang des Ereignisses sagte er: "Ronny Pecik hat mich gefragt, ob ich Interesse habe. Ich hab mir das angeschaut und zugeschlagen." Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. "Es war irrsinnig teuer", wird Lauda zitiert.

Die Amira Air wurde 2004 von Pecik gegründet und hat ihren Sitz in Wien-Schwechat. Das Unternehmen bietet „exklusive Flugzeugcharter im Executive-Bereich", zählt derzeit 12 Flugzeuge und 70 Mitarbeiter. Kunden können sich also einen Businessjet inklusive Piloten mieten oder auch den eigenen Jet von Amira betreiben lassen. 2014 erwirtschaftete die Fluglinie fast 800.000 Euro Gewinn. "Ich will mehr daraus machen", betont Lauda im Gespräch mit der "Presse". Nicht auszuschließen, dass er auch selbst wieder als Pilot tätig sein wird.

Lauda Air und Niki verkauft

Seine jetzt wieder fortgesetzte Karriere als Flugunternehmer hatte Lauda 1979 begonnen, als er die erste "Lauda Air" als reines Bedarfsflugunternehmen mit zwei Fokker-Maschinen gründete. Das Unternehmen wurde später neu gegründet, 1988 gab es den ersten Linienflug, 1990 die weltweite Linienflugkonzession.

1993 beteiligte sich die Deutsche Lufthansa an der Lauda Air, 1997 stieg die AUA (Austrian Airlines) ein. Bis 2001/2002 erhöhte die AUA sukzessive auf 99 Prozent an der hohe Verluste schreibenden Lauda Air. Die AUA hat die Charter-Marke Lauda Air erst 2013 aufgegeben.

2003 gründete Lauda - nach dem Kauf der Österreich-Tochter des deutschen Aero Lloyd - noch einmal eine Fluglinie. Diesmal mit dem Namen "flyniki" bzw. "Niki". 2004 kam mit 24 Prozent die Air Berlin an Board, 2010 stockten die Deutschen bei Niki auf knapp 50 Prozent auf. Ende 2011 schluckte Air Berlin den Rest.

Wie die aus Pecik-Besitz neu erworbene kleine Charterairline unter Lauda-Führung künftig heißen soll, steht nicht fest. Die Namensrechte "Lauda Air" und "Niki" sind vergeben. Ob er beim Namen "Amira" bleiben wird? "Darüber denke ich noch nach", sagte er der Zeitung. Er will dort auch als Pilot tätig sein.