Doch noch gute Weihnachten gibt es für die rund 110 Dienstnehmer der Mitte Oktober im Gefolge der bauMax-Zerschlagung in die Insolvenz geschlitterten Grazer Herneth Gartenbau: Der Sanierungsplan für den Pflanzenlieferanten wurde angenommen, das Unternehmen wird fortgeführt, wie der AKV mitteilt.

Nach der FMT (167 Dienstnehmer) handelt es sich nun um die zweite geglückte Sanierung in der Steiermark vor Weihnachten - in der Grünen Mark waren im Herbst ungewöhnlich viele Betriebe wie die FMT Industrieservice GmbH und die Grimming Therme insolvent geworden. Zwei wurden infolge einer Insolvenz bzw. einer Zerschlagung zahlungsunfähig, wie die Herneth Gartenbau KG und der Fleischlieferant Schirnhofer GmbH im Gefolge des Zielpunkt-Crashs.

40 Prozent des Umsatzes weggefallen

Das Gartenbauunternehmen Herneth - 1973 gegründet und mit fast 200.000 Quadratmetern Gesamtkulturfläche (Glashäuser und freie Flächen) einer der größten derartigen Gartenbaubetriebe Österreichs - will sich im Zuge der Sanierung nun mehr auf Bio-Gemüsejungpflanzen konzentrieren, neben der Produktion und dem Großhandel mit Blumen und Pflanzen.

Insolvenzursache war vor allem der Wegfall des Hauptkunden bauMax, mit welchem man rund 40 Prozent des Umsatzes bestritten hatte. Allerdings behielten nun mit Annahme des Sanierungsplans mit 110 von 137 Dienstnehmern die meisten ihren Job. Zur Sicherung des Insolvenzfortbetriebes hat die Hausbank Zessionen (Gläubigerübertragungen) aus der Zeit vor der Pleite freigegeben. Zudem wird die Hausbank zur Ermöglichung des Sanierungsplans auch eine Rückstehungserklärung abgeben. Dadurch sind vorerst von den Verbindlichkeiten in der Höhe von rund 19 Millionen Euro nur rund 5,4 Millionen Euro quotenrelevant, so der AKV.

Die Gläubiger erhalten 20 Prozent ihrer Forderungen, davon eine Barquote von fünf Prozent, auszuzahlen durch den Insolvenzverwalter binnen zwei Wochen nach Rechtskraft der Bestätigung des Sanierungsplans. Die restlichen 15 Prozent sollen bis längstens 30. Juni nächsten Jahres fließen. Ursprünglich war eine gesamt 30-prozentige Quote angeboten worden.