Der SUV-Boom in Österreich setzt sich fort. Fast jeder vierte Neuwagen in Österreich ist heuer ein SUV oder ein Geländewagen: 23 von 100 neuzugelassenen Pkw entfielen auf diese Kategorie, so der VCÖ. Im Vorjahr waren es rund 21 Prozent. Am höchsten sei der Anteil in Kärnten und im Burgenland, am geringsten in Wien. Für Klimaschutz und Luftqualität sei der SUV-Boom unerfreulich.

Drei Viertel der SUV und Geländewagen würden mit Diesel fahren, so der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) am Freitag in einer Pressemitteilung. Dieselabgase enthielten mehr gesundheitsschädliche Stickoxid-Emissionen.

Zudem seien laut dem deutschen CAR-Institut der Spritverbrauch von SUV und damit auch die CO2-Emissionen im Durchschnitt um ein Viertel höher als von vergleichbaren Modellen.

Zehn Prozent mehr Geländewagen

In den ersten elf Monaten wurden in Österreich rund 64.500 SUV und Geländewagen neu zugelassen, um zehn Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Gegenüber dem Vergleichszeitraum zum Beispiel vor fünf Jahren betrage das Plus 57 Prozent. Der Anteil an den Neuzulassungen steigt: Im Zeitraum Jänner bis November 2010 entfielen laut VCÖ 13,3 Prozent der Pkw-Neuzulassungen auf SUV und Geländewagen, im Vorjahr waren es 20,5 Prozent und heuer 22,6 Prozent.

In Kärnten hat den SUV und Geländewagen heuer in den ersten elf Monaten einen Anteil von 25,9 Prozent, im Burgenland von 25,7 Prozent und in Tirol von 25,6 Prozent. Dahinter folgen die Steiermark (24,3 Prozent), Salzburg (23,5 Prozent), Vorarlberg (22,6 Prozent), Niederösterreich (21,3 Prozent) und Oberösterreich (21,2 Prozent). Schlusslicht ist Wien mit 20,9 Prozent.

Dieselabgase enthielten besonders viele gesundheitsschädliche Stickoxide, vor allem Stickstoffdioxid sei laut Medizinern sehr schädlich für Atemwege und Lunge, so der VCÖ. Zusätzlich verursachten viele Diesel-Fahrzeuge beim Fahren auf der Straße deutlich mehr Stickoxid-Emissionen als am Papier stehe. So sei bei Messungen des deutschen ADAC der am Papier angegebene Stickoxid-Wert von drei Viertel der getesteten EURO6-Modelle um bis zu das 14-Fache überschritten worden. Bei Messungen des Forschungsinstituts ICCT bei 15 EURO6-Dieselmodellen seien die Stickoxid-Werte im Schnitt sieben Mal so hoch wie der Labor-Grenzwert vorschreibe.

Der VCÖ verweist weiters darauf, dass die massive Verringerung des realen Spritverbrauchs von Fahrzeugen ein Jobmotor auch für die europäische Autoindustrie sein könnte. "Umso wichtiger ist es, dass die EU niedrigere CO2-Grenzwerte für die Neuwagenflotten beschließt", betont VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen in der heutigen Pressemitteilung.