Der Eigentümer der Pfeiffer-Handelsgruppe Georg Pfeiffer hat angesichts der Pleite seines Tochterunternehmens Zielpunkt versichert, dass er sich um die betroffenen Mitarbeiter kümmern wolle, damit sie "möglichst rasch zu ihrem Geld bzw. zu einem Job kommen". Man bemühe sich auch sehr, dass Zielpunkt-Lehrlinge ihre Lehre in Unimarkt- und Nah&Frisch-Filialen absolvieren können.

Weiters würden Zielpunkt-Mitarbeiter bevorzugt behandelt, wenn es offene Stellen bei Nah&Frisch, Unimarkt sowie dem Gastro-Großhändler C+C Pfeiffer zu besetzen gebe. "Wir gehen davon aus, dass wir auf diesem Weg rund 200 Mitarbeitern einen neuen Job anbieten können", erklärte Pfeiffer in einer Aussendung am Dienstag.

Ziel: "Geld innerhalb von drei Wochen"

Die Auszahlung der ausstehenden Novembergehälter und des Weihnachtsgelds übernimmt der Insolvenzentgeltfonds, da Zielpunkt Ende November die Zahlungsunfähigkeit erklärte. "Das gemeinsame Ziel ist es, dass Zielpunkt-Mitarbeiter das Geld innerhalb von drei Wochen und damit noch vor Weihnachten erhalten", erklärt Pfeiffer.

70 Prozent der Warenlieferanten, die die Zielpunkt-Handelskette belieferten, werden über den Einkaufsverbund Markant verrechnet und sind daher versichert, so Pfeiffer. Diese 70 Prozent würden mehr als 84 Prozent des Umsatzes stellen.

Die Insolvenz solle so rasch wie möglich abgewickelt werden. Heute, Dienstagnachmittag, finde dazu der erste Gläubigerausschuss statt. Morgen sollen bei einem Betriebsratstreffen mit dem Insolvenzverwalter alle Fragen der Mitarbeiter besprochen werden.

"Wir bedauern dies sehr"

Auch die Übernahme von Standorten und dadurch mögliche Zusammenschlussanmeldungen würden von der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) prioritär behandelt. Dabei sehe die BWB für eine Nachnutzung nicht zwingend Lebensmittelhändler vor, denn die Standorte könnten auch für andere Branchen genutzt werden.

Pfeiffer verteidigte noch einmal, dass keine an Kunden verkaufte Zielpunkt-Gutscheine mehr angenommen werden. Aus rechtlichen Gründen dürfe er die Gutscheine nicht annehmen, auch nicht über Nah&Frisch oder Unimarkt, sonst würde er das Gesetz übertreten. "Dass diese Situation extrem unbefriedigend ist, ist uns mehr als bewusst, und wir bedauern dies sehr."