Die Pleite der Supermarktkette Zielpunkt könnte nun rechtliche Schritte gegen die Eigentümer nach sich ziehen. Wie die "Wiener Zeitung" berichtet, lässt die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA-djp) eine Strafanzeige gegen Georg Pfeiffer und die verantwortlichen Geschäftsführer und Aufsichtsräte erstatten.

Der oberösterreichische Handelsunternehmer schickt Zielpunkt mit 229 Filialen und fast 3000 Mitarbeitern in Konkurs. November-Gehälter und Weihnachtsgeld wurden nicht mehr ausbezahlt. Dafür kaufte Georg Pfeiffer über die Pfeiffer Handels GmbH erst im November jene Immobilienfirma, die etwa 80 Zielpunkt-Liegenschaften besitzt - um kolportierte 38 Millionen Euro. Ebenfalls im November verkaufte Pfeiffer das Konzern-Filetstück an den Schweizer Handelskonzern Coop.

"Unglücklicher zeitlicher Zufall"

Was die Gewerkschaft aufregt, ist das Faktum, dass Pfeiffer durch diese Immobilien-Transaktion von der Verwertung der Zielpunkt-Filialen profitieren wird, obwohl er selbst das Unternehmen in die Pleite schickte. Pfeiffer selbst sprach am Freitag im Zusammenhang mit dem Immobilien-Deal von einem "unglücklichen zeitlichen Zufall". Der werde schon seit Monaten vorbereitet. Verkäufer der Zielpunkt-Immobilien ist die Trei Real Estate, die dem deutschen Handelskonzern Tengelmann gehört, früherer Zielpunkt-Eigentümer.

Der "Kurier" berichtet unterdessen, dass die Zielpunkt-Pleite auch dem steirischen Fleischerei-Unternehmen Schirnhofer mit Sitz in Kaindorf bei Hartberg stark zusetze. Schirnhofer war einer der langjährigen und wichtigsten Lieferanten der Kette.