Der Modekonzern Hugo Boss stellt sich auf weiter schleppende Geschäfte in China und den USA ein. Vorstandschef Claus-Dietrich Lahrs kündigte auf einer Investorenkonferenz am Dienstag an, der Umsatz werde im kommenden Jahr unter dem Langfristziel eines hohen einstelligen Zuwachses bleiben.

Zudem stellte er das für 2020 angepeilte Margenziel von 25 Prozent unter einen Vorbehalt: Eine operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) in dieser Höhe sei nur bei einer Erholung der Märkte zu erreichen.

Anleger trennten sich nach dem vorsichtigen Ausblick von Boss-Aktien. Der Kurs gab um knapp ein Prozent auf 83,21 Euro nach und notierte damit auf dem niedrigsten Stand seit zweieinhalb Jahren. Damit haben die im MDax notierten Papiere seit dem Frühjahr rund ein Drittel an Wert verloren.

Geringere Umsatzerwartungen

Der schwäbische Modekonzern hat nach den Rekordwerten der vergangenen Jahre zuletzt einen Dämpfer erhalten. Lahrs kippte bereits Mitte Oktober seine Jahresziele wegen der Verschlechterung des Marktumfelds in Asien - vor allem in China - und schleppender Geschäfte in Amerika. Währungseffekte insbesondere in Brasilien und der Schweiz führten zudem zu Belastungen von 16 Mio. Euro.

Boss peilt 2015 nun noch einen währungsbereinigten Umsatzanstieg von drei bis fünf Prozent an. Der Betriebsgewinn (Ebitda vor Sondereffekten) soll ebenfalls zwischen drei bis fünf Prozent zulegen. Zuvor hatte Boss währungsbereinigt ein Umsatzplus im mittleren einstelligen Bereich und einen Anstieg des Ebitda um fünf bis sieben Prozent avisiert.