Bei der österreichischen UniCredit-Tochter Bank Austria steht ein gewaltiger Umbau bevor, der viele Jobs kosten wird. Ein Verkauf des Privatkundengeschäfts (1,6 Millionen Kunden) an die Bawag dürfte allerdings vom Tisch sein, schreibt die "Wiener Zeitung".

Nicht nur wettbewerbsrechtliche Bedenken wurden gegen einen solchen Deal laut. Es gebe auch Vorbehalte der Aufsichtsbehörden. Zumal die Cerberus/Golden-Tree-Tochter Bawag ja ihrerseits zum Verkauf stehe. Und den Großteil der heimischen Spareinlagen zum Verkauf zu stellen, sei der Aufsicht ein zu großes Risiko.

Mitarbeiterabbau

Wie der Umbau des Bank Austria-Mutterkonzerns erfolgen wird, soll sich am 11. November erweisen. Da wird UniCredit-Chef Federico Ghizzoni seine Pläne erklären, wie die Gruppe profitabler gestaltet wird. In Summe werden, wie zuletzt mehrfach kolportiert wurde, in der UniCredit-Gruppe 12.000 Mitarbeiter abgebaut, knapp mehr als 2000 könnten auf Österreich und damit auf die Bank Austria entfallen.

Als wahrscheinliches Szenario gilt, dass der Geschäftszweig Privatkunden von der Bank Austria selbst radikal umgebaut wird. Demnach könnten nur noch Standard-Produkte angeboten werden. Die Zahl der Filialen würde noch einmal  reduziert.

Mit der Vereinfachung des Geschäftes ginge auch eine Reduzierung des IT-Bereichs einher, der in einer ausgelagerten Gesellschaft fast 2500 Leute beschäftigt. Diese Mitarbeiter betreuen auch das Firmenkundengeschäft, das Private Banking, das Investmentbanking sowie die Bankentöchter in Osteuropa.

Das Bankgeschäft in Osteuropa (inklusive Türkei, ohne Polen) ist im UniCredit-Konzern in Wien bei der Bank Austria gebündelt. Dieses Kompetenzzentrum hat etwa 700 Mitarbeiter und soll in Wien belassen werden. Der Sitz der Osteuropa-Holding dürfte von Wien nach Mailand verlegt werden. Als einer der Gründe wird die Bankenabgabe genannt, die es in Italien nicht gibt. In der Bank Austria ist heute Aufsichtsrat, da stehen die Drittquartalszahlen auf der Tagesordnung.