Der russische Energiekonzern Lukoil hat im rumänischen Teil des Schwarzen Meeres ein Gasvorkommen entdeckt, das derzeit auf 30 Mrd. Kubikmeter geschätzt wird. Das gaben Vertreter der staatlichen Gasgesellschaft Romgaz am Mittwoch bekannt. Sollte sich die Menge bestätigen, könnte damit Rumäniens Landesbedarf für drei Jahre abgedeckt werden.

Nach der Entdeckung eines Vorkommens von bis zu 48 Mrd. Kubikmetern durch die OMV Petrom und ExxonMobil vor drei Jahren ist dies der zweite große Erdgasfund im Schwarzen Meer. An den Explorationsbohrungen war neben Romgaz auch das Unternehmen PanAtlantic beteiligt.

Lukoil entscheidet über Verwendung

Lukoil hält 72 Prozent an der Konzession des betreffenden Schwarzmeerareals und darf laut Vertrag und gesetzlichen Bestimmungen über die weiteren Schritte entscheiden. 2016 sind Arbeiten zur Bestätigung der vorläufigen Schätzungen geplant. Auch die Entscheidung, ob das Gas für den rumänischen Bedarf verwendet oder exportiert werden soll, obliegt Lukoil.

"Die Partnerschaft bei der Exploration der Schwarzmeerplattformen stellt für uns eine neue Entwicklungsrichtung dar. (...) Wir sind offen für die neuen Herausforderungen der Offshore-Initiativen", betonte Romgaz-Generaldirektor Marius Metea.

In 700 Metern Tiefe

Das Gasvorkommen, das sich über eine Fläche von 39 Quadratkilometern erstrecken könnte, befindet sich in etwa 170 Kilometern vor der Küste in einer Tiefe von 700 Metern. Die Sonde drang in eine Tiefe von 2.700 Metern vor.

Die einschlägige Abgabe an den Staat beträgt in Rumänien derzeit je nach Rohstoff zwischen 3,5 und 13,5 Prozent, was von Kritikern als zu niedrig eingeschätzt wird. Die bereits letztes Jahr initiierte diesbezügliche Gesetzesnovelle wurde bisher vertagt.