Von der Heimwerkerkette bauMax ist bald nicht mehr viel übrig. 68 der in Summe 105 Standorte in Österreich, der Slowakei, Slowenien und Tschechien gehen an die deutsche Kette Obi. Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) winkte den Deal am Mittwoch ohne Auflagen durch.

Aber auch andere Ketten naschen an der Zerschlagung von bauMax mit: Hagebau sicherte sich sechs Märkte, Hornbach einen. Für 18 Standorte in Tschechien interessiert sich der polnische Händler Merkury Market. Das tschechische Kartellamt UOHS prüft den Deal gerade und will seine Entscheidung Ende Oktober bekanntgeben.

Zehn Standorte wackeln noch

Damit sind noch zwei Märkte in Tschechien und etwa zehn Standorte in Österreich ohne neuen Eigentümer. Was mit diesen Märkten passiert, ist vorerst offen. Hunderte Beschäftigte müssen also weiter um ihren Job bangen. bauMax ließ wie berichtet 1.100 Mitarbeiter beim AMS zur Kündigung anmelden. Als ziemlich fix gilt, dass alle Beschäftigten in der Zentrale ihren Job verlieren.

Der vormalige Konkurrent Obi übernimmt 48 der 65 Märkte in Österreich, alle 14 Standorte in der Slowakei, beide Standorte in Slowenien und vier ausgewählte Märkte von 24 in Tschechien. Durch den Zusammenschluss komme es zwar zur einer "erhöhten Marktanteilsaddition am nationalen Markt, aber es sind genügend Wettbewerber vorhanden, die verhindern, dass durch den Zusammenschluss eine Marktbeherrschung von Obi nach dem aktuell dargelegten Sachverhalt entstehen könnte", gab die Bundeswettbewerbsbehörde am Mittwoch auf ihrer Homepage bekannt.

Bedenken hatte die Behörde zunächst in Wien und Graz, daher seien diese Städte einer detaillierteren Analyse unterzogen worden. Bezüglich eines Standortes in Graz sei aber sichergestellt worden, dass dieser von einem Dritten übernommen wird, erläuterte die BWB. Bisher war bauMax Markführer in Österreich, Obi Nummer zwei.