Nun ist offiziell, was tschechische Medien bereits vor fast zwei Wochen berichtet hatten: Die Raiffeisen Bank International (RBI) hat sich mit der russischen Alfa-Gruppe über den Verkauf ihrer Direktbanktochter Zuno geeinigt. Details sollen erst nach dem Abschluss des Deals bekanntgegeben werden, die tschechische Zeitung "Lidove Noviny" hatte aber von 35 Mio. Euro Transaktionswert geschrieben.

Die Einigung erfolgte mit der ABH Holdings S. A, der Konzernmutter der Alfa-Bankengruppe mit Sitz in Luxemburg. Details sollen erst nach dem Closing, das für das erste Quartal 2016 erwartet werde, folgen, heißt es in einer Aussendung der RBI heute Donnerstag.

250.000 Kunden

Ende Juli 2015 hatte die Zuno Bank AG rund 200 Mitarbeiter und 250.000 Kunden in der Tschechischen Republik sowie der Slowakei. Die Bank verwaltete Kundeneinlagen in Höhe von knapp 750 Millionen Euro und ein Kreditportfolio von etwa 65 Millionen Euro.

Die Alfa Bank ist die viertgrößte Bank Russlands und gehört dem russischen Milliardär Michail Fridmann. Ihr Interesse an der Zuno Bank war schon im Mai publik geworden. Im Jänner hatte eine RBI-Sprecherin Verkaufsabsichten für die Zuno Bank bestätigt und gesagt, "das stimmt überein mit unserer weiteren Strategie, jene Geschäftsbereiche und Märkte zu restrukturieren und/oder zu verlassen, die signifikant Kapital brauchen". Zuno war seit 2010 in der Slowakei und seit 2011 in Tschechien aktiv und laut Medienberichten in der Verlustzone.