Die ersten 15 Tonnen Gold, die die Österreichische Nationalbank (OeNB) aus ausländischen Tresoren nach Österreich zurückschafft, kommen noch heuer in die Keller der Notenbank nach Wien. Das hat Notenbankdirektor Kurt Pribil am Donnerstag im Rechnungshofausschuss des Parlaments berichtet.

Bis zum Jahr 2020 will die OeNB die Hälfte ihres Goldbestandes in Österreich in der Nationalbank selbst und in der Münze Österreich lagern. Das hat die Notenbank im Mai beschlossen. Der Goldbestand beträgt seit 2007 unverändert 280 Tonnen. Aktueller Marktwert: rund 8,6 Mrd. Euro.

Keine Erträge durch Auslagerung

Eine Rückführung von Goldreserven nach Österreich hatte der Rechnungshof (RH) empfohlen. Bisher lagerten 80 Prozent in London, 17 Prozent im Inland und 3 Prozent in der Schweiz. Nach der Rückholung der Hälfte der Goldbestände nach Österreich werden laut Pribil 30 Prozent in London und 20 Prozent in Zürich verbleiben.

Schon dieses Jahr sei geplant, 15 Tonnen Gold in der Nationalbank einzulagern, berichtete der Notenbanker heute den Abgeordneten. Erträge im Zusammenhang mit der Auslagerung in der Bank of England (BoE) habe man nicht erzielt, vielmehr seien dadurch Kosten angefallen.

Österreich verfolge mit der Rückholung von Goldreserven jedenfalls dieselbe Strategie wie Deutschland, so Pribil. Alles will die Nationalbank aber nicht in inländischen Tresoren haben. Man wolle sich die Möglichkeit offenlassen, gegebenenfalls Gold an Goldhandelsplätzen wie London oder Zürich einzusetzen.