Die Präsentation des neuen iPhones hat in der Technikbranche große Wellen geschlagen. Die einen bejubeln die neuen Features, wie 3-D-Touch, andere schimpfen Apple eine "Copy-Cat", weil diese Features längst bei Geräten anderer Herstellern verfügbar sind.

Zeit für einen Check: Was können iPhone 6s und iPhone 6s Plus und was können die Herausforderer aus dem Android-Lager.

Apple

Das iPhone 6s gibt es in zwei Größen: mit 4,7 Zoll Display (12 Zentimeter Bildschirmdiagonale) und einer Auflösung von 1334x750 Pixel und das 6s Plus mit 5,5 Zoll Display (14 Zentimeter Bildschirmdiagonale) und 1920x1080 Pixel.

Nach dem "Bendgate"-Patzer beim iPhone 6 - es konnte  relativ leicht verbogen werden - verwendet Apple beim Gehäuse des 6s das deutlich stabilerer Aluminium der 7000er Serie, das auch in der Raumfahrt verwendet wird.

Als Betriebssystem kommt iOS 9 zum Einsatz. Es gibt drei Speicher-Ausführungen: 16 Gigabyte, 64 Gigabyte und 128 Gigabyte - wie schon bei den Vorgängermodellen gibt es keinen SD-Kartenslot.

Der Ramspeicher ist ein Gigabyte groß. Das ist zwar vergleichsweise wenig, doch da  iOS 9 exakt auf das iPhone abgestimmt ist, dürfte das die Performance nicht schmälern.

Als Prozessor kommt ein Apple A9 zum Einsatz, der um 70 Prozent schneller sein soll als der Vorgänger A8. Durch einen integrierten Bildprozessor soll die Grafik sogar um 90 Prozent schneller sein. Wie viele Kerne der Prozessor hat, bleibt ein Geheimnis.

Die Hauptkamera hat 12 Megapixel und kann 4K-Videos aufzeichnen. Die Frontkamera hat fünf Megapixel. Außerdem kann das Display als "Blitz" eingesetzt werden.

Bei der Präsentation wurde das Innere des iPhone 6s gezeigt und beim genauen Hinschauen erkennt man einen 1715 mAh Akku. Das iPhone 6s Plus soll einen 2750 mAh Akku verbaut haben. Offizielle Zahlen zum Akku gibt es allerdings nicht. Der Akku soll gleich lange halten wie beim Vorgängermodell.

Neu am iPhone ist 3-D-Touch - der Touchscreen ist druckempfindlich -, die Bedienung wird dadurch deutlich erweitert.

Die verfügbaren Farben sind Grau, Silber, Gold und Rosé. Die Preise liegen für das iPhone 6s zwischen 739 Euro und 959 Euro und für das iPhone 6s Plus zwischen 849 und 1069 Euro.

Sony

Bei der IFA in Berlin hat Sony seine neuen Flaggschiff-Smartphones vorgestellt: Xperia Z5 Compact, Xperia Z5, und Xperia Z5 Premium.

Es gibt folgende Display-Größen: Z5 Compact: 4,6 Zoll (11,7 Zentimeter Bildschirmdiagonale) mit 1280x720 Pixel Auflösung. Z5: 5,2 Zoll (13,2 Zentimeter Bildschirmdiagonale) und einer Auflösung von 1920x1080 Pixel. Z5 Premium: 5,5 Zoll (14 Zentimeter Bildschirmdiagonale) und einer Auflösung von 3840x2160 Pixel.

Wie das Vorgängermodell Xperia Z3 ist die Rückseite aus Glas und der Rahmen aus Aluminium. Da alle Öffnungen abgedichtet sind, sind die drei Z5-Modelle wasser- und staubdicht.

Als Betriebssystem kommt das neue Android 5.1 zum Einsatz. Der interne Speicher ist 32 Gigabyte groß und kann mittels microSD-Karte auf bis zu 200 Gigabyte erhöht werden.

Das Z5 Compact wird mit zwei Gigabyte Arbeitsspeicher ausgeliefert. Beim Z5 und Z5 Premium versprechen drei Gigabyte Ramspeicher kurze Ladezeiten und flüssiges Arbeiten.

Als CPU kommt der Achtkern-Prozessor Qualcom Snapdragon 810 zum Einsatz. Unterstützt wird der Prozessor durch einen Ardeno 430 Grafik-Chip.

So viel Power braucht einiges an Strom. Der Akku des Z5 Compact hat 2700 mAh, beim Z5 sind es 2900 mAh und beim Z5 Premium sind es 3430 mAh. Sony verspricht zwei Tage Laufzeit.

Die Kameras der Sony-Smartphones gehören zu den besten am Markt. Die Z5-Geräte haben eine 23-Megapixel-Kamera mit dem - laut Sony - schnellsten Autofokus. Er stellt das Bild in 0,03 Sekunden scharf. Außerdem gibt es einen Fünffach-Zoom und einen Bildstabilisator. Videos werden in 4K-Qualität aufgenommen.  Die Frontkamera löst mit fünf Megapixel auf und liefert bei Videos HD-Qualität.

Die Besonderheit beim Z5 Premium ist das oben bereits erwähnte 4k-Display.

Das Z5 Compact gibt es in den Farben Schwarz, Weiß, Gelb und Koralle und es kostet 549 Euro. Das Z5 gibt es in den Farben Graphitschwarz, Weiß, Gold und Grün. Es kostet 699 Euro. Das Z5 Premium kann man in den Ausführungen Chrom, Schwarz und Gold. Es kostet 799 Euro.

Samsung

Apples Erfolg in China hat vor allem dem Rivalen Samsung zugesetzt. Um wieder Boden gut zu machen, wurden daher im August die Modelle Galaxy S6 Edge+ und Galaxy Note 5 vorgestellt.

Beide Smartphones haben eine Displaygröße von 5,7 Zoll (14,4 Zentimeter Bildschirmdiagonale) und eine Auflösung von 2560x1440 Pixel Auflösung.

Der Rahmen ist aus Aluminium und Samsung verwendet Gorilla Glass 4 für das Display.

Als Betriebssystem wird Android 5.1 verwendet. Das S6 Edge+ hat 32 Gigabyte internen Speicher. Das Note 5 wird mit 32 oder 64 Gigabyte ausgeliefert.

Die vier Gigabyte Ramspeicher sind selbst unter den Top-Smartphones herausragend.

Angetrieben werden beide Smartphones von einem Acht-Kern-Exynos-7420-Prozessor mit 2,1 bzw. 1,5 Gigahertz.

Der Akku der beiden Smartphones kann sich auch sehen lassen. 3000 mAh sollen Laufzeiten von bis zu zwei Tagen möglich machen.

Beide Smartphones bieten eine 16-Megapixel Hauptkamera. Samsung hat darauf geachtet, einen möglichst lichtempfindlichen Sensor zu verwenden. Dadurch werden die Bilder auch bei schlechten Lichtverhältnissen gestochen scharf. Videos werden in 4K-Auflösung aufgenommen. Die Frontkamera hat eine Auflösung von fünf Megapixel.

Das Samsung Galaxy Note 5 wird wie gehabt mit einem eigenen Stylus ausgeliefert. Hier hat Samsung noch einmal Hand angelegt und das Gerät verbessert.

Das S6 Edge Plus kann man in den Farben Schwarz und Gold kaufen. Es kostet 799 Euro. Beim Note 5 kennt man bisher nur eine goldene Variante. Auch die Preise wurden noch nicht bekannt gegeben. Wenn Samsung bei seiner gewohnten Preispolitik bleibt, dürften sie zum Marktstart in den USA 899 US-Dollar (32 GB) und 999 US-Dollar (64 GB) kosten.

Huawei

Auch Huawei hat sein neues Flaggschiff Anfang September auf der IFA in Berlin vorgestellt. Warum es hier Erwähnung findet? Das Mate S hat ebenfalls ein druckempfindliches Display. Damit hat Huawei dem Konkurrenten Apple eine Woche vor der Vorstellung des neuen iPhones ein bisschen die Show gestohlen.

Das Mate S hat ein 5,5 Zoll Display (14 Zentimeter Bildschirmdiagonale) mit einer Auflösung von 1920x1080 Pixiel.

Auch Huawei verwendet einen Rahmen aus Aluminium und wie Samsung ein Gorilla Glass 4.

Als Betriebssystem wird Android 5.1 verwendet. Das Mate S wird in drei Varianten ausgeliefert: mit 32, 64 oder 128 Gigabyte internem Speicher. Es gibt keinen Steckplatz für eine SD-Karte.

Der Ramspeicher von drei Gigabyte verspricht eine gute Systemgeschwindigkeit.

"Unter der Haube" hat das Mate S den Acht-Kern-Prozessor Hisilicon Kirin 935 mit 2,2 und 1,5 Gigahertz.

Der Akku hat eine Kapazität von 2700 mAh und kann mit den anderen Android-Geräten nicht wirklich mithalten.

Die Hauptkamera ist mit 13 Megapixel vergleichsweise schwach. Doch dieses Manko macht die Frontkamera wett, die mit acht Megapixel auflöst.

Wie bereits erwähnt, bietet Huawei mit dem Mate S einen druckempfindlichen Touchscreen mit etlichen neuen Bedienelementen. Außerdem hat auch das Mate S die Knuckle-Control. So lassen sich mit den Fingerknöcheln eigene Befehle ausführen.

Das Mate S wird in den Farben Gold, Grau und Champagner ausgeliefert und kostet in der Basisausführung (32 GB) 649 Euro.

Zahlreiche Wettbewerber

Gerade im Android-Bereich gibt es zahlreiche Wettbewerber im High-end Bereich. Die erwähnten Geräte wurden ausgewählt, weil sie unmittelbar vor der Präsentation des iPhone 6s vorgestellt wurden. Erwähnenswert sind mit Sicherheit Geräte von Lenovo (Motorola), LG und HTC. Auch weniger verbreitete Geräte wie das OnePlusOne 2 oder die Modelle von Xiaomi bieten hervorragende Ausstattungen. Außerdem werden noch im Herbst die neuen Google Flaggschiff-Smartphones Nexus 5 (2015) und Nexus 6 (2015) vorgestellt. Und 2016 soll Nokia mit einem Android-Handy wieder auf den Markt kommen.