Volkswagen-Patriarch Ferdinand Piech hat Medienberichten zufolge einen Wechsel von Konzernchef Martin Winterkorn an die Spitze des VW-Aufsichtsrates verhindert. Wie die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" und der "Spiegel" übereinstimmend berichten, sollte Winterkorn zunächst Chefaufseher werden. An seiner Stelle sollte demnach Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch Vorstandsvorsitzender werden.

Den Berichten zufolge intervenierte Piech gegen diese Lösung. Daraufhin seien die Rollen getauscht worden. Nun soll Pötsch die Führung des Aufsichtsrats übernehmen, während Winterkorn weitere zwei Jahre Vorstandsvorsitzender bleibt. Die beiden Blätter nannten für ihre Berichte keine Quellen.

Ein VW-Sprecher sagte am Samstag, dies seien Spekulationen, zu denen sich der Konzern nicht äußere. Ein Sprecher der Holdinggesellschaft Porsche SE, über die die Familien Porsche und Piech an VW beteiligt sind, lehnte eine Stellungnahme ab. Holding-Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche hatte am Donnerstag erklärt, Pötsch besitze das uneingeschränkte Vertrauen des gesamten Gremiums. Diesem gehört auch Piech als Miteigner an. Dieser trat im April vom Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden des VW-Konzerns zurück, nachdem er mit dem Versuch gescheitert war, VW-Chef Winterkorn zu demontieren.