Die Volkswagen-Tochter Porsche will ihre Belegschaft vergrößern. "Der Porsche-Konzern wird Ende dieses Jahres voraussichtlich rund 25.000 Mitarbeiter beschäftigen - elf Prozent mehr als 2014", sagte Personalvorstand Thomas Edig dem Branchenblatt "Automobilwoche" laut Vorabmeldung vom Samstag.

Demnach wird der Sportwagenbauer auch in den kommenden Jahren das Personal aufstocken, aber wohl nicht mehr im zweistelligen Prozentbereich. Edig verwies darauf, dass etwa die Einführung des kleinen Geländewagens Macan abgeschlossen ist.

Porsche hatte bereits im Juli angekündigt, mehr als 1,1 Milliarden Euro in Produktion und Entwicklung zu investieren. Bis 2020 soll das Geld in die Standorte Zuffenhausen, Ludwigsburg und Weissach gesteckt werden.

Kritik an deutscher Regierung

Unterdessen warf Porsche-Chef Matthias Müller der schwarz-roten deutschen Bundesregierung vor, die deutschen Autobauer beim Ausbau der Elektromobilität im Stich zu lassen. "Die Autoindustrie in Deutschland steckt etliche Milliarden in die Elektromobilität, und die Bundesregierung schaut dabei zu", sagte Müller der "Süddeutschen Zeitung" (Samstag). Andere Länder wie die Niederlande böten neben Kaufanreizen auch ein großes Netz an Schnellladestationen. Müller warf Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) vor, sich nicht für das Thema zu interessieren.

Der Porsche-Chef betonte, auch der Stuttgarter Sportwagenkonzern beschäftige sich mit einem E-Auto. "Aber glauben Sie mir, eine siebente Baureihe muss trotz allem ein sehr Porsche-typisches Fahrzeug sein." Müller gab sich skeptisch, was die Entwicklung hin zu selbstfahrenden Autos angeht. "Dieser Digitalisierung und Automatisierung werden auch wir uns nicht völlig verschließen, aber ein 911er-Fahrer wird auch in Zukunft gerne selber fahren, Gas geben, bremsen, lenken und schalten."

Deutschland ist in Sachen Elektromobilität weit vom selbst gesteckten Ziel von einer Million E-Autos bis 2020 entfernt. Zu Jahresbeginn 2015 waren indes nur knapp 19 000 reine Elektroautos zugelassen. Im Vergleich zum Vorjahr war das aber immerhin ein Plus von 56 Prozent.