Der Sozialplan für die Mitarbeiter der vor dem Aus stehenden Heimwerkerkette Baumax steht. Er gilt für die 280 Mitarbeiter der Klosterneuburger Zentrale, für die 120 Mitarbeiter im Warenverteillager sowie für alle Mitarbeiter in jenen Märkten, die geschlossen werden, berichteten "Kurier" und "Standard" am Donnerstag online. Die Gewerkschaft GPA-djp bestätigte dies gegenüber der APA.

Nach "Standard"-Infos wird das Unternehmen 7,5 Millionen Euro für den Sozialplan in die Hand nehmen. 3,5 Millionen Euro seien für die Zentrale in Klosterneuburg und das Logistikzentrum in Wien-Aspern vorgesehen, 4 Millionen Euro seien für vom Aus betroffene Filialen reserviert, schreibt die Zeitung in ihrer Internetausgabe.

Wie der Sozialplan funktioniert

Seit vergangenem Freitag ist klar, dass der deutsche Konkurrent Obi in Österreich 49 der 65 Baumax-Märkte übernimmt, die dort beschäftigten Mitarbeiter sollen mit ihren bestehenden Dienstverträgen ab November für Obi weiterarbeiten. Für die restlichen Standorte werden noch Käufer gesucht. Wie viele der 1.100 beim AMS zur Kündigung angemeldeten Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze verlieren werden, ist daher noch unklar. Baumax beschäftigte in Österreich zuletzt rund 3.700 Mitarbeiter.

Laut "Kurier" basiert der Sozialplan auf einem ausgetüftelten Punktesystem. Demnach wird jeder Punkt mit einem Euro-Betrag bewertet. Unter anderem werde das Lebensalter, die Länge der Dienstzeit, das Bruttogehalt und aber auch soziale Komponenten wie die Zahl der Kinder dem von einer Kündigung betroffenen Mitarbeiter angerechnet. Unterm Strich werden die Punkte dann in Euro umgewandelt.

Arbeitsstiftung für Langzeit-Beschäftigte

Darüber hinaus wird es eine Arbeitsstiftung für Mitarbeiter geben, die über 50 Jahre alt sind oder 15 oder mehr Jahre für Baumax gearbeitet haben. Dem "Kurier"-Bericht zufolge gilt dieses Angebot für vorerst rund 120 Mitarbeiter. Der Vorteil einer Stiftung ist, dass die Mitarbeiter bis zu vier Jahre lang Arbeitslosengeld beziehen können.

Unterdessen ist der Ausverkauf in den Baumax-Filialen voll angelaufen. Bis Ende Oktober sollen alle Regale leer sein. Der Abverkauf wird vom US-Unternehmen Gordon Brothers koordiniert. Die Investmentfirma bietet auch Beratungs- und Restrukturierungsdienstleistungen an und ist unter anderem auf den Handel spezialisiert.