Das Arbeitsmarktservice (AMS) hat den Lehrstellenmarkt näher untersucht: Die Hälfte der lehrstellensuchenden Mädchen interessiert sich für einen von nur drei Wunschberufen, nämlich Einzelhandelskauffrau, Friseurin und Bürokauffrau. Bei den Burschen streben hingegen nur knapp 30 Prozent einen von drei Wunschberufen an: Einzelhandelskaufmann, Kfz-Techniker und Elektrotechniker sind hier begehrt.

Auf der Angebotsseite dominiert hingegen die Gastronomie: Fast jede zweite offene Lehrstelle im Jahr 2014 entfiel auf fünf Gastro-Berufe wie etwa Restaurantfachkraft, Koch und Gastronomiefachkraft. Allerdings interessierten sich nur acht Prozent der Lehrstellensuchenden für diese Ausbildungsschienen.

Mehrere Berufe in Betracht ziehen

Das AMS rät Lehrstellensuchenden, mit der Suche früh zu beginnen und mehrere Berufe in Betracht zu ziehen. Damit würden die Chancen auf eine Lehrstelle erhöht. Wer sich erst nach Schulschluss um eine Lehrstelle umsehe, müsse mit erhöhtem Konkurrenzdruck rechnen. Die meisten Lehrstellen werden übrigens im Jänner angeboten, die meisten Lehrstellensuchenden werden im September erwartet.

Die Konzentration der Mädchen auf wenige Lehrberufe dürfte zu ihrem geringeren Erfolg beitragen, so das AMS: 42 Prozent aller Lehrstellensuchenden im Jahr 2014 waren Frauen, doch der Frauenanteil an den knapp 116.000 Lehrlingen in Österreich lag Ende 2014 nur bei einem guten Drittel.

Große regionale Unterschiede

Regional gibt es große Unterschiede: In Wien bewerben sich im Schnitt fast sieben Personen um eine Lehrstelle, in Salzburg hingegen kommen auf einen Bewerber oder eine Bewerberin im Schnitt zwei offene Lehrstellen.

40 Prozent aller 15-Jährigen eines Jahrgangs beginnen eine Lehrausbildung, diese Zahl ist seit Jahrzehnten relativ stabil. In den nächsten zehn Jahren wird ein Rückgang auf 37 Prozent prognostiziert.