Die anhaltende Unsicherheit um den Zeitpunkt der US-Zinswende sowie Sorgen um die Entwicklung der globalen Wirtschaft haben die New Yorker Aktienmärkte deutlich belastet. Die Leitindizes verbuchten ihren dritten Verlusttag in Folge.

Der Dow Jones sackte um 358,04 Einheiten oder 2,06 Prozent auf 16.990,69 Zähler ab. Damit ist der Index auf seinen tiefsten Stand seit Jahresbeginn gefallen. Der 500 ausgewählte US-Unternehmen fassende S&P-500 Index büßte minus 2,11 Prozent ein. Der Technologieindex Nasdaq Composite Index verlor 2,82 Prozent.

Nikkei-Index stürzt unter 20.000

Die wachsenden Sorgen über die Auswirkungen eines wirtschaftlichen Abschwungs in China auf die Weltwirtschaft haben auch die Börse in Tokio am Freitag erneut schwer belastet. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte stürzte weit unter die Marke von 20.000 Punkten.

Am Ende notierte der Nikkei einen heftigen Abschlag von 597,69 Punkten oder 2,98 Prozent auf 19.435,83 Zähler. Das ist der niedrigste Stand seit rund dreieinhalb Monaten.

Wiener Börse startet schwach

Europas Leitbörsen dürften am Freitag ihre Talfahrt im Sog globaler Konjunktursorgen fortsetzen. Die Wiener Börse ist am Freitag neuerlich mit deutlich schwächerer Tendenz in die Sitzung gestartet. Der ATX wurde gegen 9.45 Uhr mit 2.365,51 Punkten nach 2.395,12 Einheiten am Donnerstag errechnet, das ist ein Minus von 29,61 Punkten bzw. 1,24 Prozent. Nahtlos knüpfte der Wiener Aktienmarkt somit an seine Vortagesverluste an und stand seinen europäischen Pendants damit um nichts nach.

Zu Beginn des Monats hatte die Abwertung des Yuan Sorgen um eine Abkühlung der chinesischen Wirtschaft ausgelöst. Nun fürchten die Investoren vor allem ein Überschwappen der schwachen Entwicklung in China auf andere Länder, hieß es aus dem Handel.

US-Notenbank gibt Rätsel auf

Daneben herrscht weiterhin Unsicherheit rund um die Zinswende der US-Notenbank Fed. Die am Mittwoch veröffentlichten Fed-Sitzungsprotokolle lieferten keine konkreten Hinweise über den Zeitpunkt einer Zinserhöhung. Auch die heute vorgelegten Konjunkturdaten fielen gemischt aus. So hat die US-Industrie in einer ihrer wichtigsten Regionen überraschend deutlich an Schwung gewonnen. Der Konjunkturindex der Notenbank von Philadelphia (Philly-Fed-Index) stieg im August um 2,6 auf 8,3 Punkte. Auch die Entwicklung auf dem US-Immobilienmarkt bleibt robust: Im Juli sind die Verkäufe bestehender Häuser unerwartet um 2,0 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen.

Dagegen sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe leicht stärker gestiegen als erwartet. Zudem ist der US-Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren im Juli überraschend um 0,2 Prozent zum Vormonat gefallen. Volkswirte hatten mit einem Anstieg gerechnet.

Preis der US-Ölsorte WTI sackt ab

Auch das derzeit niedrige Niveau der Ölpreise bleibt ein Belastungsfaktor für die Märkte, kommentierten Marktteilnehmer. Der Kurs für die US-Ölsorte WTI bewegt sich derzeit nahe eines Sechseinhalb-Jahres-Tiefs. Bereits seit Anfang Juli befinden sich die Ölpreise auf Talfahrt und konnten sich nur hin und wieder für kurze Zeit etwas erholen. Ursache für den Abwärtstrend am Ölmarkt ist ein zu hohes Angebot.