Der italienische Kaffeeröster Lavazza will in Europa wachsen. Das piemontesische Unternehmen hat dem niederländischen Unternehmen Douwe Egberts Master Blenders (DEMB) ein Angebot für die Übernahme des französischen Kaffeerösters Carte Noire gelegt. Es dürfte um 800 Millionen Euro gehen, berichteten italienische Medien.

Mit der Übernahme würde Frankreich für Lavazza zum zweitstärksten Markt nach der Heimat Italien aufrücken. "Mit dieser Akquisition von strategischer Bedeutung unternehmen wir einen wichtigen Schritt nach vorne, um zum globalen Konzern zu avancieren", berichtete Lavazzas CEO, Antonio Baravalle bei der Vorstellung des Angebots am Mittwoch. Frankreich sei das erste Land, in dem Lavazza 1982 seine internationale Expansion unternommen habe.

Lavazza setzte eine Milliarde um

Lavazza meldet einen Jahresumsatz von einer Milliarde Euro. Das Unternehmen, der auch Aktionär des in Wall Street notierten Kaffeerösters Green Mountain Coffee Roaster ist, setzt immer mehr auf Export, um den Konsumrückgang auf dem Heimmarkt Italien zu kompensieren. 46 Prozent des Umsatzes wird im Ausland generiert. Strategisches Ziel des Unternehmens ist, diesen Anteil auf 70 Prozent zu steigern. Wichtigste Auslandsmärkte Lavazzas sind Großbritannien, Deutschland und die USA. Die USA sollen in den nächsten fünf Jahren zum zweitgrößten Markt Lavazzas nach Italien avancieren. Der Konzern, der auf eine 120-jährige Unternehmensgeschichte zurückgreift, besitzt Produktionsanlagen in Italien, Indien und Brasilien.