Die fünf großen Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika haben bei ihrem Gipfeltreffen eine engere Partnerschaft vereinbart. Zum Schutz ihrer heimischen Volkswirtschaften würden sich die Staats- und Regierungschefs künftig besser koordinieren, sagte Russlands Präsident Wladimir Putin am Donnerstag als Gastgeber der sogenannten Brics-Gruppe in der Industriemetropole Ufa.

Die Länder seien besorgt über die gegenwärtige Instabilität an den globalen Finanzmärkten und die hohe Verschuldung einiger Staaten. "Diese Ungleichgewichte beeinträchtigen unsere Wirtschaftswachstumsraten. Deshalb wollen die Brics nun ihre eigenen Ressourcen aktiv nutzen", ergänzte Putin, ohne Details zu nennen.

Seit 2014 eigene Entwicklungsbank

In den fünf Ländern lebt 40 Prozent der Weltbevölkerung. Die Gruppe erwirtschaftet ein Fünftel der globalen Wirtschaftsleistung. Die Gruppe trifft sich seit 2009 regelmäßig. Bisher tat sie sich schwer, gemeinschaftlich zu agieren. So blieb es häufig nur bei Kritik am Westen.

Der Gipfel fand vor dem Hintergrund der Schuldenkrise Griechenlands, Kurseinbrüchen an der Börse Chinas und der möglichen Aufhebung westlicher Sanktionen gegen den Iran statt.

2014 hatten die Brics eine Entwicklungsbank mit einem Mittelvolumen von 100 Milliarden Dollar (91 Milliarden Euro) und einen gemeinsamen Währungsreserve-Fonds in gleicher Höhe aus der Taufe gehoben. Mit ihrem Vorhaben wollen sich die Staaten unabhängiger von den internationalen Finanzinstitutionen machen, die immer noch in hohem Maße von den westlichen Industrieländern beeinflusst sind. Die Bank, die 2016 an den Start gehen wird, soll vorrangig Infrastrukturprojekte in den Brics-Ländern finanzieren.