Der neue Air-Berlin-Chef Stefan Pichler krempelt neben dem Flugnetz auch die Struktur der angeschlagenen Airline um. Ab August werde geprüft, wie die Kosten der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft und Mutter der österreichischen Niki strukturell gesenkt werde könnten, sagte der im Februar angetretene Konzernchef am Montag auf einem Luftfahrtkongress in Frankfurt.

Es solle geprüft werden, welche Teile des Unternehmens ausgegliedert oder etwa mit einem Partner zusammengelegt werden könnten. Vorher müsse aber feststehen, welche Flüge der Lufthansa-Rivale fortführen wolle - die Prüfung des Netzes solle diesen Monat unter Dach und Fach sein. Da gleichzeitig noch der laufende Flugbetrieb weitergeführt werde, sei der Umbau sehr anspruchsvoll. "Die Sanierung ist eine Operation am offenen Herzen", sagte Pichler.

Die Zeit drängt: Air Berlin flog in den vorigen vier Jahren operativ mehr als eine Milliarde Euro Verlust ein. Die schnell wachsende Fluglinie Etihad aus dem Golf-Emirat Abu Dhabi hält seit 2011 knapp 30 Prozent der Air-Berlin-Aktien und bewahrte die Airline wiederholt mit Geldspritzen vor dem Aus. Nächste Jahr peilt Air Berlin operativ schwarze Zahlen an.