Seit am Freitag das Handelsgericht Wien den ÖVAG-Spaltungsbeschluss verfügt hat, ist diese Bank offiziell begraben. Das Restvermögen wird bis Ende 2017 abgebaut, der zentrale Spitzeninstituts-Teil ging an die Volksbank Wien-Baden. In einer Mitteilung am Montag bestätigte die Volksbank Wien-Baden, dass in der neuen Struktur der Überschuss des Verbundes auf rund 200 Mio. Euro erhöht werden soll.

Bisher hatten die ÖVAG-Lasten die Ergebnisse des alten Volksbanken-Verbunds massiv beeinträchtigt. Letzte Woche hatte auch Bankchef Stephan Koren einen jährlichen Überschuss im Sektor von 200 Mio. Euro als Untergrenze angegeben, sobald die ÖVAG als große Verlustbringerin ausgeschieden ist. Koren ist seit Samstag Chef der ÖVAG-Bad-Bank Immigon.

Mit den Beschlüssen wurde der Weg frei für den neuen Volksbanken-Verbund, schrieb die Volksbank Wien-Baden am Montag. "Es sind jetzt alle notwendigen Beschlüsse gefasst, um mit internen Umstrukturierungen und den angekündigten Fusionen einen soliden, rein österreichischen Bankenverbund aufzubauen", erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Leo Chini. Er sprach von einem Meilenstein. Der neue Haftungsverbund tritt ab sofort in Kraft.

Mit derzeit 52 Standorten in Wien und Niederösterreich ist die Volksbank Wien-Baden die größte Volksbank in Österreich. Seit dem 4. Juli 2015 ist sie zudem Zentralorganisation für die österreichischen Volksbanken.