Der einwöchige Streik beim Online-Versandhändler Amazon in Deutschland ist zu Ende. Nach der Spätschicht am Samstagabend wurde der Arbeitskampf vorerst beendet, sagte Verdi-Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke. Sie ging davon aus, dass sich im hessischen Bad Herfeld am Samstag noch mal rund 350 Mitarbeiter am Streik beteiligt haben.

Auch in Leipzig, Rheinberg und Werne (beide Nordrhein-Westfalen) sowie in Graben (Bayern) sollten die Streiks nach der gemeinsamen Aktion beendet werden.

Weitere Streiks seien aber nicht vom Tisch. "Der Arbeitskampf dauert länger. Wir werden keine Ruhe geben", sagte Middeke. Auch wenn es noch kein Pläne gebe: Es werde gemeinsam oder an einzelnen Standorten weitere Arbeitsniederlegungen geben, sagte sie.

Mit den Arbeitskämpfen versucht Verdi seit 2013, für die rund 10.000 Mitarbeiter des US-Versandhandelsriesen in Deutschland einen Tarifvertrag auf dem Niveau des Einzel- und Versandhandels durchzusetzen. Verhandlungen darüber lehnt Amazon aber strikt ab.

Der Streik der vergangene Woche habe keinen Einfluss auf die Arbeit von Amazon gehabt, teilte das Unternehmen mit. Die Mehrheit der 10.000 Mitarbeiter habe regulär gearbeitet. Die Streikbeteiligung habe bei Einbindung von sechs Logistikzentren "stets nur" zwischen rund 1.400 und 1.600 Mitarbeiter gelegen.