Japans Wirtschaft hat heuer im ersten Quartal noch stärker zugelegt als gedacht. Doch ob der Aufschwung andauert, hängt nicht zuletzt vom Kaufverhalten der Konsumenten ab. Damit sieht es jedoch weiter wenig rosig aus.

Die japanische Wirtschaft ist zwischen Jänner und März stärker gewachsen als zunächst gedacht. Nach revidierten Berechnungen der Regierung vom Montag legte das Bruttoinlandsprodukt der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt um eine hochgerechnete Jahresrate von 3,9 Prozent zu. Zunächst hatten die amtlichen Statistiker einen Zuwachs von 2,4 Prozent gemeldet. Das war bereits deutlich mehr gewesen, als viele Ökonomen erwartet hatten. Im Vergleich zum Vorquartal legte die Wirtschaft heuer im ersten Quartal um 1,0 Prozent zu. Zunächst war noch ein Plus zum Vorquartal von 0,6 Prozent berechnet worden.

Unternehmen investierten mehr

Als Grund für die Korrektur nach oben führte die Regierung die Ausgaben der Unternehmen an. Diese legten mit 2,7 Prozent stärker zu als um die zunächst berechneten 0,4 Prozent. Der private Verbrauch allerdings, der zu 60 Prozent zur Wirtschaftsleistung des Landes beiträgt, erhöhte sich so wie schon zuvor geschätzt um lediglich 0,4 Prozent. Infolge einer Anhebung der Verbrauchsteuer war die fernöstliche Wirtschaftsmacht im vergangenen Jahr in eine Rezession gerutscht. Davon erholt sich das Land zwar inzwischen, doch nur relativ langsam, wie der weiter recht schwache Konsum zeigen.

Immerhin sind große Exportkonzerne wie Toyota inzwischen zu Lohnsteigerungen bereit, nachdem ihre Profite dank des schwachen Yen gestiegen sind. Dennoch hatte Wirtschaftsminister Akira Amari bei Veröffentlichung der zunächst vorläufigen Daten mit Blick auf den schwachen Konsum auf die weiter deflationäre Stimmung im Land hingewiesen. Japan habe die jahrelange Deflation - eine Abwärtsspirale aus stetig fallenden Preisen und nachlassender Wirtschaftskraft - noch immer nicht vollständig überwunden, hieß es.