Die zahlreichen Streiks reißen ein Loch in die Kasse der Deutschen Bahn. Finanzvorstand Richard Lutz sagte der Tageszeitung "Die Welt" (Samstagsausgabe), die Bahn drohe 2015 in die roten Zahlen zu rutschen. "Was den Gewinn angeht, wird dieses Jahr eine echte Herausforderung für uns." Die Streiks der Lokführergewerkschaft GDL hätten den Konzern seit Herbst mehr als 300 Millionen Euro gekostet.

Die Summe übersteige schon jetzt den Reingewinn für 2014, der sich damals auf 288 Millionen Euro summiert habe. Um Verluste zu verhindern, muss die Bahn dem Bericht zufolge die Kosten senken, ihre Einnahmen steigern und effizienter arbeiten. "Nach einer solchen Reihe von Streiks steigen die Leute nicht einfach wieder wie vorher in die Züge. Die Menschen organisieren sich anders, fahren wieder Auto oder Rad, bilden Fahrgemeinschaften", zitierte die Zeitung einen Bahn-Manager. "Das ziehen wir wie eine Schleppe hinter uns her." Die jüngste Einigung mit der Bahn-Gewerkschaft EVG sowie ein möglicher Abschluss mit der GDL würden die Kosten aber weiter nach oben treiben.