Mit seiner Budget-Hotelkette „HB1“ expandierte der Lavanttaler Bernd Hinteregger bisher außerhalb von Kärnten – hauptsächlich im Großraum Wien. Hotel Nummer sieben aber steht in Kärnten. Seit Mittwoch gehört dem Wolfsberger der Bleibergerhof in Bad Bleiberg.
Um 21 Millionen Euro hatte die S-Tourismus GmbH, eine Tourismustochter der „Ersten“, das 108-Zimmer-Hotel im Jahr 2008 erweitert und modernisiert. Wie hoch der Kaufpreis jetzt war, will Hinteregger nicht verraten. Verhandelt habe er seit August 2014. Förderungen habe es keine gegeben. „Ich glaube an Kärnten, und deshalb investiere ich auch hier. Das Bundesland braucht diese Signale“, sagt der Lavanttaler.

Auslastung auf 80 Prozent erhöhen

Mit dem Management des traditionsreichen Viersterne-Hotels war bisher die Falkensteiner Gruppe beauftragt. Ab 1. Juni übernimmt die HB1-Hotelgruppe als Besitzer selbst das Ruder und auch die 45 Mitarbeiter. Die Auslastung, die bisher bei 65 Prozent gelegen habe, soll, so Hinteregger, auf 75 bis 80 Prozent gesteigert werden. Aber wie passt das Viersterne-Wellness- und Seminarhotel in das Konzept der Budget-Hotels, deren Philosophie „Urlaub und Business zum günstigen Preis“ ist? „Es ist etwas ganz anderes. Der Bleibergerhof wird unter der Marke HB1 Premium laufen. Das Hotel wird das Flaggschiff der Gruppe, und es wird das einzige in dieser Art bleiben. Die weitere Expansion erfolgt dann wieder im Budget-Bereich“, sagt Hinteregger.

Schaltzentrale in Kärnten

Die gesamte Verwaltung der HB1-Hotels, die jetzt in Wien angesiedelt ist, wandert mit dem Hotelkauf ebenfalls nach Bad Bleiberg. „Mein Ziel ist es, den Bleibergerhof unter den Top-5-Hotels in Kärnten zu positionieren“, erklärt der Tourismusprofi. Punkten will er mit einem hochwertigen Wellness- und Gesundheitsangebot. Bis Ende 2016 soll der Bleibergerhof ein Viersterne-Hotel mit dem Zusatz Superior sein. Ein weiteres Hotel in Kärnten, ein Budget-Hotel, werde es nicht geben. „Dafür gibt es hier keinen Markt.“

15 Hotels bis 2020

Wachsen will Hinteregger mit der Hotelgruppe in Österreich im Großraum Wien und in Graz. Und der nächste Schritt werde 2017 nach Deutschland führen. Sein Ziel: Bis 2020 soll es 15 HB1-Betriebe geben. Auch die Schweiz hat Hinteregger bereits ins Auge gefasst.

ASTRID JÄGER