Bei Russlands größter Bank, der staatlichen Sberbank, ist zu Beginn des Jahres der Gewinn eingebrochen. Unter dem Strich standen für die Monate Jänner bis März 30,6 Milliarden Rubel (rund 534 Millionen Euro) Gewinn, 58 Prozent weniger als im Vorjahresquartal, wie die Sberbank am Donnerstag in Moskau mitteilte.

Damit bleibt das noch aus der Sowjetzeit stammende Kreditinstitut aber die einzige staatliche Großbank in den schwarzen Zahlen. Sberbank-Chef Herman Gref nannte in der Zeitung "Wedomosti" die Sanktionen der Europäischen Union im Zuge des Ukraine-Konflikts und die schlechte wirtschaftliche Lage in Russland als Hauptgründe für den Gewinnrückgang. In der "Finanzpanik" im Dezember seien Beiträge in beispielloser Höhe abgehoben worden.

Die Sberbank wolle nun so schnell wie möglich ihre Kosten senken, kündigte Gref an. Dieses und das kommende Jahr "werden aber nicht gerade die leichtesten Jahre für die Wirtschaft und die Banken".

Die Zentralbank hatte die Leitzinsen Ende 2014 drastisch angehoben, um den Fall des Rubel zu stoppen. Wegen der Wirtschaftskrise können viele Kunden ihre Kredite nicht rechtzeitig zurückzahlen.

Die zweitgrößte Bank des Landes, die staatliche VTB, war im ersten Quartal in die roten Zahlen gerutscht. Sie machte einen Verlust von umgerechnet 329 Millionen Euro, wie sie vergangene Woche bekannt gab.