Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) hat für 2014 ihr zweitbestes Ergebnis seit 2006 gemeldet. Der Gewinn stieg um 14 Prozent von 298 auf 341 Millionen Euro. Der Bund erhält davon 315 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es 256 Millionen Euro.

Das erwirtschaftete Ergebnis des Vorjahres konnte um fast ein Viertel übertroffen werden und machte 811 Millionen Euro aus. OeNB-Präsident Claus Raidl sprach bei der Jahresbilanzpressekonferenz von einem respektablen Ergebnis, das trotz des sehr niedrigen Zinsumfeldes erwirtschaftet werden konnte. Das Nettozinsergebnis gab um sieben Prozent auf 778 Millionen Euro nach.

Nationalbank hält 280 Tonnen Gold

Seitens der Nationalbank wird nun auch offiziell bestätigt, dass Goldrerven nach Österreich zurückgeholt werden. Bis 2020 soll die Hälfte der Gesamtreserven in Österreich lagern. Die von der OeNB gehaltenen Goldreserven betragen 280 Tonnen (Stand Mai 2015). Dieser Bestand ist seit 2007 unverändert. Die Goldreserven stehen im Eigentum der OeNB. 

Gemäß dem aktuellen Lagerstellenkonzept hält die OeNB derzeit 17 Prozent ihrer Goldbestände in Österreich, 80 Prozent im Vereinigten Königreich und drei Prozent in der Schweiz. Jetzt wurde ein neues Lagerstellenkonzept beschlossen. Bis zum Jahr 2020 sollen 50 Prozent des Goldbestandes in Österreich (OeNB und Münze Österreich AG), 30 Prozent in London und 20 Prozent in der Schweiz gelagert werden.

Details zu Staatsanleihen-Kauf

Die Europäische Zentralbank (EZB) kauft seit März öffentliche Anleihen und Wertpapiere von monatlich 60 Milliarden Euro auf, diese Käufe sollen bis September 2016 laufen. Das macht in Summe 1,14 Billionen Euro. Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) hat für ihren Teil bereits begonnen und ist mit dem Kauf von inländischen Staatsanleihen über 1,23 Milliarden Euro im Monat dabei.

Für den gesamten Verlauf des Programms werden es rund 24 Mrd. Euro sein, die die OeNB an österreichischen Staatsanleihen kaufen werde, sagte OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny am Donnerstag. Das seien schon gewaltige Größenordnungen. Es handle sich um außergewöhnliche Maßnahmen in außergewöhnlichen Zeiten. Die EZB will mit dem Programm die Kreditvergabe durch die Banken und die Wirtschaft in Europa ankurbeln.

Nowotny, Ittner
Nowotny, Ittner © APA/HANS KLAUS TECHT

Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny hat indes auch jeglicher Art von Bargeldbezahlungsverboten eine Absage erteilt. Ein solches Verbot komme nicht in Frage, sagte er in der Jahrespressekonferenz in Wien.

Für ein Ende des Bargelds hatte sich zuletzt vor allem der deutsche Wirtschaftsweise Peter Bofinger ausgesprochen, sein Argument: Bargeld sei veraltet und überflüssig. Viele Befürworter eines solchen Verbots sähen damit illegalen Aktivitäten und der Steuerhinterziehung einen Riegel vorgeschoben.