Die Autoindustrie läuft dagegen Sturm, dass im Zuge der Steuerreform die Privatnutzung von Dienstfahrzeugen teurer wird - zumindest bei Autos mit höherem Treibstoffverbrauch. Das werde zu weniger Neuwagen und in Folge zu geringeren Steuern, dem Verlust von Arbeitsplätzen und über den älteren Fuhrpark mehr Umweltbelastung führen, warnt die Branche am Mittwoch in ganzseitigen Zeitungsanzeigen.

Der Entwurf zur Steuerreform sieht vor, dass künftig für die private Nutzung von Dienstautos mit einem CO2-Ausstoß über 120g/km monatlich zwei Prozent des Anschaffungspreises als Sachbezug anzusetzen und damit wie ein zusätzliches Einkommen zu versteuern ist. Diese Grenze soll ab 2016 jährlich um vier Gramm sinken - also 2017 auf 116 g/km, 2020 auf 104 g/km. Bei weniger CO2-Ausstoß sind 1,5 Prozent als Sachbezug anzunehmen.

Fahrzeughandel will höhere Grenze

Der Fahrzeughandel will, dass erst für Fahrzeuge ab 130 g/km CO2 zwei Prozent Sachbezug anfallen, denn Autos mit geringerem Ausstoß seien in der Regel Kleinwagen und damit nicht als Dienstfahrzeuge geeignet. Zwinge man die Unternehmen zum Umstieg auf kleinere Dienstwagen, dann seien außerdem für den Staat weniger Steuereinnahmen zu erwarten, meint der Fahrzeughandel.

Der Entwurf sieht außerdem vor, dass nur für Fahrzeuge ohne CO2-Ausstoß kein Sachbezug anfällt, der Fahrzeughandel wünscht sie so eine Ausnahme für "alle umweltfreundlichen Antriebe".

Nach Rechnung der Interessensvertretung erwirtschaftet der automotive Sektor im Jahr nahezu 43 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung - ein Drittel direkt und zwei Drittel indirekt. Die Automobilwirtschaft trage knapp elf Prozent zur Gesamtwirtschaftsleistung (BIP) in Österreich bei und schaffe direkt und indirekt 450.000 Arbeitsplätze.