Finanzminister Hans Jörg Schelling hat laut Sitzungsteilnehmern am Montag auch von den Volksbanken-Rebellen Zusagen einholen lassen, dass er "von allen" Volksbanken einen mehrfach eingeforderten 300 Millionen Euro schweren Teil der ÖVAG-Rettungshilfe zurückbekommt. Demnach auch von den drei Instituten, die am neuen Verbund nicht teilnehmen wollen.

"Alle zahlen mit", sagte Volksbanken-Verbandsanwalt Christian Pomper zur APA. "Auch jene Primärbanken, deren Generalversammlungen keine Beschlüsse zum neuen Verbundvertrag fassten". Das sei für ihn die wichtigste Nachricht von der heutigen Sitzung im Finanzministerium. Der Steuerzahler falle nicht um sein Geld um. Zum Konstrukt für diese Rückzahlung gibt es noch nichts Finales.

Drei Rebellen

Drei Volksbanken hatten sich nämlich bisher geweigert, im Bundesland mit den anderen zu fusionieren bzw. die Verbundverträge mitzutragen: Almtal, Gmünd/Kärnten und Westkärnten-Osttirol. Ganz freiwillig waren die Zustimmungen etlicher anderer Volksbanken auch nicht zustande gekommen. Mehr als ein Dutzend Geschäftsleiter wurden in den letzten Monaten zur Kopfwäsche zur Aufsicht nach Wien zitiert.

Bad Bank

2012 musste der Bund die ÖVAG auffangen, damals verpflichtete sich der Volksbankensektor vertraglich zur Restrukturierung. Mit Anfang Juli 2015 wird die Volksbank Wien-Baden neues Volksbanken-Spitzeninstitut und Zentralorganisation des neuen Volksbankenverbunds. Kern ist ein neuer strenger Haftungsverbund, die regionalen Volksbanken müssen österreichweit auf acht zusammenfusionieren.

Die Volksbank Wien-Baden spricht heute nochmals die Einladung an die Rebellen aus, in den neuen Verbund zu kommen. Bisher sind die regionalen Volksbanker in Sachen Haftung und Dienstleistungen mit der ÖVAG unter Vertrag. Die ÖVAG hört aber am 4. Juli auf als Bank zu existieren, sie wird zur Bad Bank (Abwicklungsgesellschaft).