Nach der Ankündigung eines weiteren massiven Stellenabbaus bei Siemens sollen im Tagesverlauf die ersten Mitarbeiter des Konzerns über die Auswirkungen der Pläne informiert werden. Eine Mitarbeiterversammlung war für Freitag unter anderem am Standort Mülheim in Nordrhein-Westfalen geplant, weitere Standorte sollen in den kommenden Tagen folgen. Österreich ist vom Jobabbau nicht betroffen.

Am Dienstag (12. Mai) wollen Vertreter aus den Betrieben zudem über die weitere Strategie beraten. Siemens hatte am Donnerstag bekanntgegeben, dass über den Abbau von insgesamt 9.000 Arbeitsplätzen durch den Konzernumbau und wegen der Probleme im Energiegeschäft hinaus noch einmal 4.500 Jobs wegfallen sollen, davon 2.200 in Deutschland. Wie sich die Einschnitte auf die einzelnen Standorte verteilen, ließ Siemens-Chef Joe Kaeser vorerst offen.

Mühlheim und Berlin

Mülheim dürfte aber nach Einschätzung aus Arbeitnehmerkreisen mit am stärksten von den Streichplänen betroffen sein. Die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" hatte berichtet, dass in dem Werk bis zu 900 Stellen bedroht sein könnten. Auch in Berlin sind Gewerkschaftsangaben zufolge zufolge hunderte Stellen bedroht.

Die deutsche Gewerkschaft IG Metall hatte mit deutlicher Kritik auf die Pläne reagiert. Bei Problemen drehe das Management "reflexartig an der Schraube der Personalkosten", erklärte die Gewerkschaft. Sie pocht auf geltende Vereinbarungen zur Beschäftigungssicherung. "Wenn es nicht auf dem Verhandlungsweg zu tragbaren Lösungen kommt, werden wir entsprechenden Widerstand organisieren", hatte ein IG-Metall-Sprecher angekündigt.