Heute, Donnerstag, und morgen, Freitag, wird die AK neun Sammelklagen für 130 Anleger über 2,63 Millionen Euro gegen Banken einbringen. Eine Klage gegen die RLB OÖ wurde bereits im April eingebracht. Weitere Sammelklagen gegen Emissionsbanken sowie gegen verkaufende Banken über 16 Millionen Euro folgen. In Summe sollen also rund 19 Millionen Euro für 900 geschädigte Anleger eingeklagt werden. "Alpine-Anleger wurden nicht über die schlechte Bonität der Alpine aufgeklärt", sagt AK-Konsumentenschützerin Gabriele Zgubic.

Causa Alpine Bau

Die AK hat im Herbst 2013 geschädigten Alpine-Anleger die Teilnahme an Sammelklagen angeboten. Bei rund 1.000 Alpine-Käufen wurde von der AK genau geprüft, ob eine Fehlberatung vorliegt.

Die AK hat die vier Emissionsbanken - BAWAG P.S.K., Erste Bank, UniCredit, Raiffeisen - und jene verkaufenden Banken, bei denen Beratungsfehler festgestellt wurden, zur außergerichtlichen Zahlung aufgefordert. Konkret: Die Alpine-Anleger wurden bei der Beratung nicht über das damit verbundene hohe Risiko aufgeklärt. Für 120 Anleger konnten bereits Vergleichszahlungen in der Höhe von rund 1,6 Millionen Euro ausverhandelt werden. Ihnen war ein Schaden von rund 3,5 Millionen Euro durch die Fehlberatung entstanden.

Donnerstag und Freitag werden neun Sammelklagen von der Rechtsanwaltskanzlei Benedikt Wallner im Auftrag der AK für die "abgewiesenen" Anleger gegen die BAWAG P.S.K., UniCredit, Erste Bank und einige Sparkassen und Raiffeisenbanken eingebracht. Eine Klage gegen die RLB OÖ über 70.000 Euro wurde bereits im April eingebracht. Weitere Sammelklagen für 120 Anleger wegen fehlerhafter Beratung folgen. "Bei den Sammelklagen gegen die beratenden Banken geht es in erster Linie um Fehlberatung und die Nichtaufklärung über die schlechte Bonität der Alpine", so Zgubic.

Weitere Klagen in Vorbereitung

Drei weitere Sammelklagen über einen Betrag von 13,4 Millionen Euro für 650 AnlegerInnen gegen die vier Emissionsbanken, BAWAG P.S.K., Erste Bank, UniCredit und Raiffeisenbank International sind in Vorbereitung. Sie haben die Anleihe-Emissionen 2010, 2011 und 2012 übernommen und an der Gestaltung des Kapitalmarktprospekts mitgewirkt. Es geht um die Haftung der Emissionsbanken - ihnen muss bei der Ausgabe der Anleihe schon bekannt gewesen sein, dass der Baukonzern tief in der Kreide stand.