Venezuela hat Ermittlungen gegen mehrere Pharmakonzerne wegen Währungsbetrugs eingeleitet. Dazu gehörten auch Bayer und Merck, sagte Gesundheitsminister Henry Ventura in einem Interview mit Reuters. Den Unternehmen werde vorgeworfen, auf unlautere Art und Weise Vorteile aus subventionierten Wechselkursen gezogen zu haben.

Statt die Kurse für die Herstellung oder den Import von günstigen Medikamenten zur Behandlung chronischer Krankheiten zu nutzen, hätten sie rentablere Produkte wie Vitamine produziert oder importiert. "Sie stellen die Arzneien her, die ihnen Gewinn bringen", kritisierte Ventura.

Venezuela hatte im Kampf gegen den Schwarzmarkt einen festen Vorzugskurs für die Anbieter von Vorzugsgütern wie Nahrungsmitteln und Medikamenten eingeführt. Zuletzt gab es in dem Land immer wieder Engpässe bei der Versorgung mit Arzneimitteln. Merck wird vorgeworfen, das Schilddrüsenmedikament Euthyrox nicht ausreichend anzubieten. Ein Merck-Sprecher betonte, sein Unternehmen habe nichts mit den Engpässen zu. Ein Bayer-Sprecher sagte, man arbeite eng mit der venezolanischen Regierung zusammen, um die Versorgung mit Medikamenten sicherzustellen.