Der 84-jährige Starinvestor Warren Buffett gibt sich auch nach 50 Jahren an der Spitze seines Firmenimperiums Berkshire Hathaway nicht amtsmüde. Auf dem Aktionärstreffen in Omaha mit rund 44.000 Teilnehmern lieferte er am Samstag keine Anzeichen dafür, dass seine Zeit als Firmenchef und -chairman bald enden könnte. Spekulationen über seinen möglichen Nachfolger gibt es seit Jahren.

Eine erneut glänzende Quartalsbilanz und deutliche Aktiengewinne bei Berkshire nahmen Kritikern an der offenen Nachfolgeregelung den Wind aus den Segeln. In einer fünfstündigen Fragerunde auf dem "Woodstock der Kapitalisten" kündigte er an, in den nächsten fünf Jahren mindestens eine Firma in Deutschland zu kaufen. Buffett wird ein geniales Händchen beim Kauf unterbewerteter Firmen nachgesagt.

Das Imperium von Starinvestor Warren Buffett macht glänzende Geschäfte. Vor allem dank des Bahnkonzerns Burlington Northern Santa Fe und der Versicherungssparte stieg der Gewinn von Berkshire Hathaway im ersten Quartal um zehn Prozent auf 5,16 Milliarden Dollar.

"Wirklich starker" Umsatz

Zu Jahresstart erlöste Berkshire Hathaway 48,64 Milliarden Dollar und damit sieben Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Analystin Cathy Seifert von S&P Capital bezeichnete Umsatz und Gewinn als "wirklich stark": Vor allem da viele Firmen aus den Branchen, in denen Buffett tätig sei, mittelmäßig abgeschnitten hätten. Besonders positiv stach der Gewinn von Burlington Northern Santa Fe hervor, der um 44 Prozent auf gut eine Milliarde Dollar kletterte. Ebenfalls einen hohen Beitrag zum Ergebniszuwachs leisteten das Derivate-Geschäft sowie die Versicherungssparte mit Policen gegen Katastrophenschäden. Beim Rückversicherer General Re sowie beim Versorger Berkshire Hathaway Energy lief es hingegen nicht rund.

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Seit Jahren gibt es Spekulationen um die Nachfolge des legendären Berkshire-Gründers Buffett, der als "Orakel vom Omaha" weltweit bekannt ist. Bisher hat er offengelassen, wann er als Chef zurücktreten will. Anfang März hatte er mitgeteilt, zwei Kandidaten als Nachfolger auserkoren zu haben. Dabei handelt es sich um den Cousin des Deutsche-Bank -Chefs Anshu Jain, Ajit Jain, der hauptsächlich für die Versicherungssparte zuständig ist sowie Berkshire-Manager Greg Abel.

Mehr als 80 Beteiligungen

Berkshire Hathaway ist an mehr als 80 Firmen beteiligt. Dazu gehören unter anderem die Börsenschwergewichte American Express, Coca-Cola, IBM und Wells Fargo. Zudem wird die Gesellschaft einen Anteil von 27 Prozent an Kraft Heinz besitzen, wenn der Ketchup-Hersteller Heinz und der Lebensmittelkonzern Kraft Foods ihre Fusion abgeschlossen haben. Die A-Aktien von Berkshire stiegen am Freitag um 2400 auf 215.800 Dollar, die B-Aktien um 2,15 auf 143,36 Dollar. Der Marktwert des Unternehmens wird auf rund 355 Milliarden Dollar geschätzt.