Der steirische Anlagenbauer Andritz hat den Streit um das Problem-Zellstoffwerk Montes del Plata in Uruguay mit dem Joint Venture von Stora Enso und Arauco beendet. Das Schiedsverfahren sei in "beiderseitigem Einvernehmen" beendet worden, gab Andritz Dienstagnachmittag bekannt. Die Vereinbarung werde keine maßgebliche Auswirkung auf die Ergebnisentwicklung von Andritz haben.

Der Anlagenbauer lasse die Ergebniserwartung für das Geschäftsjahr 2015 daher unverändert, so das Unternehmen in der Pflichtmitteilung.

Streikwellen, Verzögerungen, Klagen

Der Bau des Werkes in Uruguay erwies sich für Andritz als Fiasko. Wegen Streikwellen der lokalen Gewerkschaften verzögerte sich der Bau massiv, was sich 2013 auch beim Ergebnis negativ bemerkbar machte. Inzwischen sei das Projekt abgeschlossen und laufe, hieß es zuletzt.

Andritz brachte im Juni 2014 eine 200-Mio.-Euro-Klage gegen die Montes-del-Plata-Auftraggeber, den finnischen Stora-Enso-Konzern und die lateinamerikanische Arauco ein - konkret gegen das Joint Venture Celulosa y Energia Punta Pereira S.A. (CEPP). Das Schiedsverfahren bezog sich auf Verträge über Lieferung, Aufbau, Installation, Inbetriebnahme und Abschluss. Stora Enso und Arauco bestritten die Vorwürfe und kündigten ihrerseits an, gegen Andritz wegen Vertragsverletzungen vorgehen zu wollen.