Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht Anlass zur Hoffnung in den Gesprächen mit Griechenland. "Seit einigen Tagen ist ein wenig mehr Schwung gekommen in die Verhandlungen zwischen den drei Institutionen und der griechischen Regierung gekommen", sagte IWF-Europa-Chef Poul Thomsen dem "Handelsblatt" laut Voraus-Bericht aus dem Montag-Ausgabe.

"Das ist eine gute Entwicklung und gibt Anlass zur Hoffnung." Man sei aber noch "weit vom Ziel entfernt". Die Verhandlungen müssten noch deutlich mehr Schwung bekommen, wenn eine rechtzeitige Einigung gelingen solle.

Die Finanzmittel der griechischen Regierung würden vielleicht bis Juni reichen, sagte Thomsen. Die Tilgungslasten, die dann auf das Land zukämen, seien sehr groß. "Wir brauchen vorher eine Einigung, damit weitere Hilfskredite ausgezahlt werden können."

Die Risiken, die mit einem Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone ("Grexit") verbunden wären, sollten nicht unterschätzt werden. "Niemand sollte denken, dass ein Grexit ohne Probleme wäre", sagte Thomsen. Europa sei heute zwar in einer stärkeren Position, wäre natürlich aber auch Risiken ausgesetzt. "Sie würden von der wirtschaftspolitischen Antwort abhängen, die die europäischen Regierungen nach einem Grexit gäben."