In Österreich ist erstmals ein über Crowdfunding finanziertes Unternehmen in die Pleite geschlittert. Das steirische Startup Woodero, das mit Hüllen für Smartphone und Tablets durchstarten wollte, hat am Landesgericht Leoben Konkurs angemeldet, wie die Austria Presse Agentur am Freitag erfahren hat. Laut der Insolvenzdatei erfolgte die Konkurseröffnung bereits am 24. März. 175 Crowdfunding-Investoren sind betroffen.

Woodero hatte Ende 2013 über die Crowdfunding-Plattform 1000x1000 rund 166.000 Euro eingesammelt. Die Investoren haben im Schnitt 950 Euro für die Geschäftsidee springen lassen. Sie hätten über Genussrechte am Gewinn und Unternehmenswert beteiligt werden sollen. Daraus wird wohl nichts mehr, die Investoren dürften nun durch die Finger schauen. Die Webseite "woodero.com" und der Online-Shop wurden bereits offline genommen.

Keine Fortführung

"Das Unternehmen ist geschlossen, eine Fortführung ist nicht geplant", sagte Herma Jonke vom Kreditschutzverband KSV1870. Vom Masseverwalter werde derzeit ein Verkauf des kompletten Unternehmens oder von Teilen geprüft, so Jonke.

Die Geschäftsidee sei zwar gut gewesen, nach einiger Zeit habe sich aber herausgestellt, "dass das Produkt am Markt nicht in dem erforderlichen Maß Fuß fassen konnte, sodass auch die hohen Marketingaufwendungen und die Investitionen in das Anlagevermögen nicht hereingespielt werden konnten", erklärte der KSV. Gespräche mit Investoren hätten sich zerschlagen. Laut KSV werden die Gesamtverbindlichkeiten auf 154.000 Euro beziffert. 1000x1000 zufolge hatte die staatliche Förderbank aws Haftungen für 100.000 Euro übernommen.

Ob die 175 Investoren über das Scheitern von Woodero bereits informiert wurden, ist nicht bekannt. Einzelne Geldgeber hatten 5.000 Euro investiert. Masseverwalter Werner Seifried und die vier Gründer, die laut "FirmenCompass" je 25 Prozent an Woodero halten, waren vorerst nicht erreichbar. Auch von 1000x1000 lag zunächst keine Stellungnahme vor.