Der Umweltausschuss des EU-Parlaments hat sich heute, Dienstag, für eine Obergrenze für Agrotreibstoffe (Ethanol, Biodiesel) ausgesprochen. Damit wurde eine Mindestforderung von Umweltschützern und Menschenrechtsaktivisten erfüllt. Agrarvertreter hatten sich im Gegensatz dazu für eine höhere Beimischung des "Kraftstoffes vom Acker" stark gemacht.

Die Obergrenze soll nun bei sieben Prozent Beimischung liegen, diese hat Österreich bereits erreicht. Ende April wird im Plenum des EU-Parlaments über die neue Regelung entschieden. Heute gab es 51 Stimmen dafür, zwölf dagegen und eine Enthaltung.

Der VCÖ begrüßte den Beschluss als "Schritt in die richtige Richtung", denn die Klimabilanz des aus Futter- oder Energiepflanzen gewonnenen Treibstoffs sei in Summe schlechter als oft angenommen wird. Zudem verdränge die Anbaufläche für Biosprit jene für Nahrungsmittel - Stichwort "Tank versus Teller". "Würde man den derzeitigen Beimischungsgrad von Agrotreibstoffen nur in Österreich erzeugen wollen, bräuchte man dazu ein knappes Drittel der Ackerfläche des Landes" hatte kürzlich Christian Lauk vom Institut für Soziale Ökologie an der Uni Klagenfurt vorgerechnet.

Die SPÖ-Europaabgeordnete Karin Kadenbach sprach von einem "hinnehmbaren Kompromiss". Martin Häusling, agrarpolitische Sprecher der Grünen, sieht hingegen die Einigung eher mit einem weinenden als mit einem lachenden Auge: ""Dieser Kompromiss zwischen EU-Parlament und den Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten bringt keine Verbesserung für den Umgang mit Agrokraftstoffen."