Der Chef der börsennotierten Raiffeisen Bank International (RBI), Karl Sevelda, glaubt nicht daran, dass es im Zuge eines Raiffeisen-Sektorumbaues zu einer Fusion von Raiffeisen-Landesbanken kommt.

Sevelda sitzt in jenem Leitungsausschuss, der am Umbau des Sektors arbeitet. Im "Standard" (Dienstag) wurde er gefragt, wie dieser Sektor in fünf Jahren aussehen wird: "Ich bin mir nicht so sicher, dass ein Sektorumbau kommt, und Zusammenlegungen von Landesbanken halte ich für außerordentlich unwahrscheinlich", sagte Sevelda der Zeitung.

"Wir müssen an der Kostenschraube drehen, mehr Synergien heben, Funktionen zusammenlegen. Ich würde mir auch wünschen, dass man in diese Rationalisierungsprozesse die Raiffeisen-Landesbanken einbezieht", so Sevelda. So zum Beispiel könnte der gesamte Sektor eigentlich mit der volkswirtschaftlichen Abteilung der RBI versorgt werden.

900 Millionen Euro einsparen

Sevelda bekräftigte zum Rationalisierungsprogramm der RBI, dass zwischen Ende 2013 und 2017 in Summe rund 900 Millionen Euro eingespart werden sollen.

Für Aris Bogdaneris, der bis Ende März RBI-Vorstand fürs Retailgeschäft und für die IT war, soll in Kürze ein Nachfolger benannt werden. Bogdaneris wechselt zu ING.

Beim Schweizer-Franken-Kreditportfolio der vorm Verkauf stehenden polnischen Polbank glaubt Sevelda nicht an gröbere Ausfälle. Die polnische Aufsicht sehe das Frankenthema mit Sorge, bisher unberechtigterweise. "Wir werden dieses Thema aber auch mit dem Erwerber der Raiffeisen Polbank erörtern", so Sevelda. Es sei die Frage, ob die Risiken zur Gänze übertragen werden. Eine von mehreren Varianten sei, dass die RBI Garantien übernehmen wird. Sevelda geht davon aus, dass die RBI beim Verkauf der Polbank mehr als den Buchwert erlösen wird.