Der am Freitag veröffentlichte Jahresbericht der Hypo Salzburg für 2014 weist für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Konzernverlust in der Höhe von 10,6 Millionen Euro aus. Hauptgrund für das Minus: Wegen des Heta-Zahlungsstopps mussten 15,5 Millionen Euro an Rückstellungen gebildet werden. Wegen des fehlenden Bilanzgewinns wird für 2014 auch keine Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet.

Nach UGB (Unternehmensgesetzbuch) weist die Hypo-Bilanz immer noch einen Jahresfehlbetrag von 4,9 Millionen Euro und ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von minus 0,5 Millionen Euro aus. Nach Auskunft der Bank hat sich das EGT in den vergangenen fünf Jahren jeweils in der Höhe von 14 bis 16 Millionen Euro bewegt. In welcher Höhe Rücklagen im Jahr 2015 berücksichtigt werden müssen, sei aus jetziger Sicht laut Bank noch nicht abschätzbar.

Das Volumen der sieben Ergänzungskapitalanleihen wird mit 55,3 Mio. Euro angegeben, diese dürfen wegen des Bilanzverlusts derzeit aber ebenfalls nicht bedient werden.

Haftungsanteil von 175 Millionen übernommen

Die Hypo Salzburg hat einen Haftungsanteil in der Höhe von rund 175 Millionen Euro übernommen, um die Liquidität der Pfandbriefstelle zu erhalten. Die Bank betonte im Jahresbericht erneut, über ausreichende Liquiditätsreserven zu verfügen, um eventuellen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.

Das Konzerneigenkapital der Hypo Salzburg belief sich im Jahr 2014 auf 199,2 Millionen Euro (2013: 205 Mio.). Die Bilanzsumme betrug 4,79 Milliarden Euro, nach 4,89 Milliarden Euro. Zieht man das UGB als Referenz heran, werden 255,7 Millionen Euro (2013: 258,7 Millionen) an Eigenmittel ausgewiesen, die Kernkapitalquote der Bank belief sich demnach auf 9,69 Prozent (2013: 9,78 Prozent), die Gesamtkapitalquote betrug 2014 13,68 Prozent (13,62 Prozent).

Mit Jahresende beschäftigte die Hypo Salzburg 430 Mitarbeiter. Die Bank verfügt über 24 Filialen im Bundesland Salzburg. Die Höhe der Spar-, Sicht- und Termineinlagen lag 2014 bei rund 1,73 Mrd. Euro - ein Minus von 12,9 Prozent, das laut Bank Rückgängen bei den täglich fälligen Einlagen geschuldet ist. Die Emissionen bestanden aus verbrieften Verbindlichkeiten in Höhe von 2,38 Milliarden Euro, die Ausleihungen an Kunden lagen bei nahezu unveränderten 2,63 Milliarden Euro.

Solidarhaftung von Ländern und Hypos

Mehrheitseigentümerin der Hypo Salzburg ist die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, das Land Salzburg hält 8,16 Prozent. Die Salzburger Landesregierung lehnte bisher im Gegensatz zu anderen Bundesländer stets ab, eine Haftung für die Hypo Salzburg anzuerkennen. Allerdings haften laut § 2 des Pfandbriefstellengesetzes auch die Gewährsträger der Mitgliedsinstitute zur ungeteilten Hand. Der Pfandbriefgesetzesparagraph steht auch im Jahresbericht der Salzburger Hypo für 2014.

Mehrere Hypos haben schon Gewinnwarnungen bzw. Verlustmeldungen wegen der Verpflichtungen nach Pfandbriefgesetz absetzen müssen. Die Pfandbriefstelle braucht Liquidität, um Schulden der Hypo-Alpe-Adria-Nachfolgerin Heta zu bedienen, für die die Pfandbriefstelle haftet. Insgesamt geht es um 1,2 Milliarden Euro, auf die Zeit des Heta-Schuldenmoratoriums entfallen 800 Millionen Euro. Laut gesetzlicher "Solidarhaftung" muss jedes Bundesland (außer Wien) gemeinsam mit seiner (früheren) Landeshypo zusammen ein Achtel der nötigen rund 1,2 Milliarden Euro aufbringen.