Steigende Spritpreise vor Feiertagen bei fallenden Rohölpreisen lassen bei den Automobilklubs ÖAMTC und ARBÖ regelmäßig Vermutungen laut werden, dass hier die Autofahrer abgezockt werden sollen. Nun wurde es dem Mineralölverband zu bunt und er erinnerte via Aussendung die Klubs daran, dass Autos nicht mit Rohöl fahren, "sondern mit raffinierten Produkten, wie Benzin und Diesel".

"Statt wackliger Zahlenspielerein würde aber schon ein Blick über die Landesgrenzen hinaus zu unseren Nachbarn genügen, um festzustellen, dass man in Österreich vergleichsweise günstig tankt. So zahlte man zuletzt in Deutschland im Durchschnitt für einen vollen Benzin-Tank (60 Liter) um etwa 11 Euro und in Italien für eine Tankfüllung Diesel um circq 18 Euro mehr als in Österreich", schrieb der Fachverband der Mineralölindustrie weiter.

Mineralölsteuer in Österreich

Die internationalen Rohölmärkte und die Produktenmärkte seien getrennt zu sehen und zeichneten sich durch unterschiedliche Marktbedingungen und Preisentwicklungen aus. "Ein weiterer wichtiger Faktor für abweichende Entwicklungen der Zapfsäulenpreise zu den internationalen Ölpreisen ist die Mineralölsteuer als fixer Steuersatz pro Liter - bei Benzin 48,2 Cent pro Liter, bei Diesel 39,7 Cent je Liter", so der Verband der Mineralölindustrie.

ÖAMTC: "Preise überhöht"

Der ÖAMTC spricht ebenfalls in einer Aussendung davon, dass die Preise derzeit generell überhöht seien. Das treffe vor allem die Osterurlauber, so der Autofahrerklub: "Diese ersparen sich zwar gegenüber Ostern 2014 bei einer 50-Liter-Tankfüllung 6,95 Euro (Super) bzw. 8,45 Euro (Diesel). Betrachtet man allerdings die Entwicklung des Ölpreises, zeigt sich: Rohöl ist seit Ostern 2014 um rund 37 Prozent billiger geworden. Die Tankstellenpreise gingen bei Diesel allerdings nur um 13 Prozent (bzw. 20 Prozent netto), bei Super um 10 Prozent (18 Prozent netto) zurück. Die Mineralölwirtschaft hat damit im Durchschnitt nur etwa die Hälfte der Ölpreissenkungen an die Konsumenten weitergegeben. Für den ÖAMTC stellt sich die Frage, wie hier kalkuliert wird."

All jene, die auf der Fahrt ins Osterwochenende nicht mehr Geld als nötig beim Tanken ausgeben möchten, sollten einige Tipps zu beherzigen, erklärt der ÖAMTC weiter.