Der Preisverfall in der Eurozone hat sich im März weiter abgeschwächt. Nach Daten von Eurostat vom Dienstag betrug die jährliche Inflationsrate im Euroraum in diesem Monat minus 0,1 Prozent gegenüber minus 0,3 Prozent im Februar und minus 0,6 Prozent im Jänner des Jahres.

Ausschlaggebend ist laut Schnellschätzung von Eurostat vor allem der Preisrückgang bei Energie von -5,8 Prozent. Im Februar war der Abwärtstrend mit -7,9 Prozent allerdings noch höher gewesen. Den höchsten Zuwachs dürften Dienstleistungen mit +1,0 Prozent im März aufweisen. Länderspezifische Daten mit dem gesamten Datensatz der EU werden am 17. April vorliegen.

Wird die Geldflut gedrosselt?

Angesichts dieser Werte wird knapp drei Wochen nach dem Start des riesigen Anleihen-Kaufprogramms der EZB an den Märkten bereits über eine Eindämmung der großen Geldflut spekuliert. Manche Analysten halten es für möglich, dass die Währungshüter schon dieses Jahr mit der Drosselung (im Fachjargon: Tapering) der Käufe beginnen.

EZB-Chef Mario Draghi will mit dem über eine Billion Euro schweren Kaufprogramm - im Fachjargon QE (Quantitative Easing) genannt - die Kreditvergabe der Banken antreiben und damit der Wirtschaft einen Schub verleihen. Bis September 2016 sind Käufe im Volumen von 60 Mrd. Euro pro Monat geplant. Draghi hatte angekündigt, diese auf jeden Fall so lange fortzusetzen, bis sich die Inflation wieder nachhaltig in Richtung des EZB-Ziels von knapp unter zwei Prozent bewegt. Daraus wurde an den Märkte auch geschlossen, dass die EZB das Programm möglicherweise auch länger aufrechterhalten könnte.