Das vierköpfige Nominierungskomitee der ÖIAG-Nachfolgegesellschaft ÖBIB hat sich am heutigen Mittwoch offiziell konstituiert. SPÖ-Staatssekretärin Sonja Steßl wurde zur Vorsitzenden gewählt, ihr ÖVP-Pendant Harald Mahrer zum Stellvertreter. Sie wechseln sich im Jahresrhythmus ab.

Gemeinsam mit den politisch nominierten Experten - seitens der SPÖ VIG-AR-Chef Günter Geyer und seitens der ÖVP Andritz-Vorstandschef Wolfgang Leitner - suchten sie potenzielle AR-Mitglieder für die Beteiligungsunternehmen der ÖBIB aus, die von den jeweiligen Hauptversammlungen noch gewählt werden müssen.

Von Tumpel-Gugerell bis Ruttenstorfer

Für die OMV sind das der CEO von Mondi Europe & International Peter Oswald und die ehemalige EZB-Direktorin Gertrude Tumpel-Gugerell.

Für die Telekom benannte das Nominierungskomitee in seiner ersten Sitzung die Salzburger Industrielle Karin Exner-Wöhrer und Ex-OMV-Chef Wolfgang Ruttenstorfer. Bei Ruttenstorfer hatte es zuletzt Spekulationen über dessen womögliche Nominierung für das OMV-Aufsichtsgremium gegeben.

Auch BKS-Chefin Stockbauer ein Thema

Für die Post nominierte das Komitee den schon bisherigen stellvertretenden AR-Chef und früheren Postsparkassen- und Bank-Austria-Chef Erich Hampel. Weiters benannte das ÖBIB-Gremium die schon bisherigen Post-AR-Mitglieder Edith Hlawati, eine Wiener Wirtschaftsanwältin, Peter Kruse, Chris Muntwyler sowie SCS-Chef Markus Pichler und Donau-Versicherung-Chefin Elisabeth Stadler.

Potenziell neue Post-Aufsichtsratsmitglieder werden nach deren HV-Wahl aws-Geschäftsführerin Edeltraud Stiftinger und die BKS-Chefin Herta Stockbauer, die bereits in einigen Aufsichtsräten sitzt.

Erfreut über die Anzahl der Frauen

Zu seinen aktuellen Vorschlägen teilte das Nominierungskomitee mit, dass "für die Auswahl der Kandidaten neben den höchsten Anforderungskriterien - 'Best-Practice' - für Aufsichtsratsmitglieder gemäß dem Österreichischen Corporate Governance Kodex auch ein umfangreicher Anforderungskatalog ausschlaggebend war, den sich das Nominierungskomitee selber auferlegt hat".

Die Gremiumsvorsitzende SPÖ-Staatssekretärin Sonja Steßl betonte, dass es erfreulich sei, dass die Anzahl der Frauen in den Aufsichtsräten der Beteiligungsunternehmen erhöht werden könne. Es zeige sich, "dass es bestens qualifizierte Frauen für diese verantwortungsvolle Aufgabe gibt". Ihr Stellvertreter, ÖVP-Staatssekretär Harald Mahrer, bezeichnete alle Kandidaten als "allgemein anerkannte Persönlichkeiten". Sie zeichneten sich als "Experten mit mehrjähriger Praxiserfahrung beziehungsweise umfangreicher internationaler Erfahrung" aus.