Im Süden Österreichs ist die Zahl der Insolvenzen im ersten Quartal 2015 im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. In der Steiermark gab es 174 Unternehmenspleiten - ein Minus von 15,9 Prozent. In Kärnten ist die Zahl der Insolvenzen um 4,5 Prozent auf 107 zurückgegangen. Noch stärker sind die Gesamtschulden der Pleite-Firmen gesunken. In der Steiermark von 80 Millionen Euro auf 37 Millionen Euro; in Kärnten von 62 Millionen Euro auf 24 Millionen Euro. Der KSV1870 rechnet damit, dass es auch über das gesamte Jahr 2015 weniger Insolvenzen geben wird als im Vorjahr.

Mehr Privatkonkurse

Auch in den anderen Bundesländern gab es einen deutlcihen Rückgang bei den Firmenpleiten. Die Privatkonkurse haben in Österreich im ersten Quartal allerdings zugelegt. Im Privatbereich gab es 2.127 Schuldenregulierungsverfahren in den ersten drei Monaten des heurigen Jahres. Der "echte" Privatschuldner - also Private, die nicht durch eine gescheiterte Selbstständigkeit in die Schuldenfalle geraten sind - haben im Schnitt 50.000 Euro Schulden. Je länger das Problem vor sich hergeschoben wird, desto größer wird es. "Eine Verdoppelung über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren ist dabei die Regel", so Kantner.

In Kärnten gab es ein sattes Plus von 23 Prozent. "Kärnten war historisch immer schon eine Art Spitzenreiter bei den Privatkonkursen und ist dabei, wieder an die Spitze aufzuschließen", analysiert Kantner.

Die Hauptgründe für die private Insolvenzen sind ehemalige selbstständige Tätigkeit; gefolgt von Einkommensverlusten (Reduktion, Arbeitslosigkeit, Krankheit) und unerwartete Ausgabenzuwächse etwa durch Nachwuchs (Alimente, Kinderteilzeit) oder Scheidungen (doppelte Kosten der Haushaltsführung). Schlechter Umgang mit Geld oder extreme Formen der Sorglosigkeit sind eher die Ausnahmen mit nur wenigen Prozentpunkten, so Kantner.