Der börsennotierte Industriekonzern RHI hat im vergangenen Jahr weniger Gewinn gemacht. Das Ergebnis nach Ertragsteuern sank im Vergleich zum Jahr davor um 17 Prozent auf 52,5 Millionen Euro. Das bereits vor einem Monat veröffentlichte Betriebsergebnis (EBIT) von "über 110 Millionen Euro" wurde auf 109,3 Millionen Euro leicht nach unten korrigiert, geht aus dem veröffentlichten vorläufigen Ergebnis 2014 hervor.

Das EBIT sank damit im Vergleich zum Geschäftsjahr 2013 um 1,6 Prozent. Im Betriebsergebnis enthalten sind laut RHI Wertminderungen von Vermögenswerten im Geschäftsbereich Glas in Höhe von rund 12 Millionen Euro sowie rund 7 Millionen Euro bei der Schmelzmagnesiaproduktion in Norwegen. Außerdem sei das Betriebsergebnis durch Restrukturierungsaufwendungen infolge der Einstellung der Fertigung am deutschen Standort Kretz in Höhe von rund 10 Millionen Euro sowie der Schließung des Werkes Duisburg in Höhe von rund 4 Millionen Euro belastet, heißt es in der Ad-hoc-Mitteilung.

Sondererträge 2013

RHI wies darauf hin, dass das Betriebsergebnis im Jahr 2013 unter anderem Nettoerträge aus der Beendigung des US Chapter 11-Verfahrens in Höhe von rund 76 Millionen Euro, Restrukturierungsaufwendungen für die Schließung des Standortes Duisburg in Höhe von rund 25 Millionen Euro und eine Wertminderung für den Standort Porsgrunn (Norwegen) in Höhe von rund 65 Millionen Euro enthalten habe.

Der Umsatz sank wie bereits bekannt geben um rund 2 Prozent auf 1,721 Milliarden Euro. Die Umsatzerlöse der Division Stahl stiegen um 1,0 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro, während die Erlöse der Sparte Industrial aufgrund kundenseitiger Verschiebungen von Großprojekten im Geschäftsbereich Nichteisenmetalle sowie einer schwächeren Nachfrage im Geschäftsbereich Glas einen Umsatzrückgang von 8,5 Prozent im Jahresvergleich auf 557 Millionen Euro verzeichneten.

Deutlich gestiegen im vergangenen Jahr ist das Working Capital: Es betrug am Ende des Geschäftsjahres 2014 insgesamt 570,9 Millionen Euro nach 481,0 Mio. Euro im Vorjahr. Der Anstieg der Vorräte um rund 40 Millionen Euro lasse sich insbesondere auf Regionen zurückführen, wo das Unternehmen über keine Produktionskapazitäten verfügte, wie beispielsweise Nord- und Südamerika, und sei zusätzlich durch Wechselkurseffekte, wie beispielsweise einen im Vergleich zum Euro stärkeren US- Dollar, beeinflusst, so die Erklärung des Unternehmens. Aktuell arbeite man an neuen Ansätzen zur Optimierung der Lieferkette mit dem Ziel, die Bestände um rund 100 Millionen Euro zu reduzieren.

Wie bereits berichtet wird der Vorstand der RHI der Hauptversammlung am 8. Mai eine Dividende in Höhe von 0,75 Euro vorschlagen. Der am 23. Jänner 2015 gegebene Ausblick wird von RHI bestätigt. Das Unternehmen erwartet "unverändert aufgrund der erfreulichen Entwicklung" des Auftragseinganges während der vergangenen Monate und der vom Management gesetzten Maßnahmen eine Umsatzsteigerung von rund 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr sowie eine operative Ergebnis-Marge von rund 9 Prozent. Eine weitere Stärkung des US-Dollars gegenüber dem Euro lasse für Umsatz und EBIT weitere positive Effekte erwarten. Im Jahr laufenden Jahr will RHI rund 80 Mio. Euro investieren.