In den vergangenen Tagen machte ein schwedisches Immobilienunternehmen weltweit Schlagzeilen. Im Bürokomplex „Epicenter“ kommen Angestellte ohne Zutrittskarte aus, ins Büro kommen sie mit einem Chip, der unter die Haut transplantiert wurde. Allerdings bedeutet das keineswegs, dass bald alle Angestellten in Schweden „gechipt“ werden. Im „Epicenter“ sollen sich Technologie-Start-ups niederlassen. Nur einige Enthusiasten wollen ihre Zutrittskarte mit einem Biochip ersetzen.

„Early adopters“ werden solche Technologiefans üblicherweise genannt und die Schweden sind nicht die Einzigen, die von der Zukunft der Cyborgs (Mensch-Maschine-Wesen) träumen. In Berlin wurde vor über einem Jahr ein eigener Cyborgverein gegründet. Die Mitglieder sind davon überzeugt, dass die Technologie das Leben der Menschen vereinfachen wird. Medizinische Werte, wie Blutdruck, Puls oder Blutzucker könnten direkt an den behandelten Arzt übermittelt werden und mit einer Handbewegung ließe sich das Licht in der Wohnung dimmen.

Wer sich den Cyborg-Fans anschließen möchte, kann sich einfach im Internet ein Chip-Implantat bestellen. Das Unternehmen „Dangerous Things“ bietet die Kapseln um 39 US-Dollar an. Möglich wurde das durch eine Crowdfunding-Kampagne.

In Österreich hat der Gesundheitssprecher des Team Stronach im Sommer vorgeschlagen, die Gesundheitsakte ELGA durch einen implantierten Chip zu ersetzen, der alle medizinischen Daten speichert.

Diese Technologie regt auch die Fantasie der Weltverschwörungstheoretiker an. So findet man im Internet Beiträge, in denen zu lesen ist, dass allen Babys in der EU einen Mikrochip implantiert werden soll, mit dem der Standort bis auf fünf Meter genau festgestellt werden könne. Andere Webseiten warnen davor, dass mit Impfungen solche Chips „geheim“ implantiert werden.

Ob sich diese Technologie wirklich durchsetzen wird, ist fraglich. Schließlich haben Technologiekonzerne wie Apple oder Samsung schon Schwierigkeiten, ihre „Wearables“ wie Smart-Watches an den/die Mann/Frau zu bringen.

ROMAN VILGUT