Der Autobauer Opel sieht sich weiter im Aufwind. "Ich gehe fest davon aus, dass wir beim Absatz als auch beim Marktanteil zulegen werden und Ende des Jahres wieder besser abschneiden werden als 2014", sagte Deutschland-Vertriebschef Jürgen Keller dem Online-Fachmagazin "Autogazette.de".

Opel hatte im Vorjahr auf seinem Heimatmarkt 219.000 Fahrzeuge abgesetzt und damit ein Plus von 5,6 Prozent erzielt. Im Jänner gab es ein Plus von 9,2 Prozent.

Keller begründete seine Zuversicht unter anderem mit dem erfolgreichen Start des neuen Corsa mit mittlerweile europaweit rund 120.000 Bestellungen und den bevorstehenden Premieren des Kleinstwagens Karl und des Astra. Außerdem nannte er die verbesserten Konjunkturaussichten. Mit dem Kleinstwagen Karl hofft Opel auf neue Kunden für die Marke. "Wir versprechen uns absatzmäßig dann auch eine Menge vom Karl, da er in einem Segment unterwegs ist, das nach dem der SUVs das am stärksten wachsende ist."

Russland und Werksschließung belasteten

Der Rubelverfall und hohe Ausgaben für die Schließung des Werks in Bochum in Deutschland haben das Ergebnis beim Autobauer Opel 2014 schwer belastet. Im Gesamtjahr schrieb der US-Mutterkonzern General Motors (GM) in Europa ein operatives Minus von fast 1,4 Milliarden Dollar (1,2 Milliarden Euro), wie GM am Donnerstag in Detroit berichtete.

Das Ergebnis umfasse Sonderkosten von 700 Millionen Dollar für die Abwicklung der Fabrik im deutschen Ruhrgebiet. Weitere 200 Millionen Dollar kosteten Wechselkursschwankungen in Russland. Damit hat sich der Verlust im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöht, als die Amerikaner in Europa 869 Millionen Dollar verloren.

Dennoch sieht sich der Autobauer auf Kurs. "Gemeinsam haben wir das operative Resultat von Opel/Vauxhall verbessert, die Verkaufszahlen gesteigert und Marktanteile hinzugewonnen, obwohl das Marktumfeld noch schwieriger geworden ist", schrieb auch Opel-Chef Karl-Thomas Neumann in einem Rundbrief an die Mitarbeiter: "Das ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zu unserem Ziel, im Jahr 2016 wieder profitabel zu werden." Die hohen Belastungen der Werksschließung fallen 2015 weg.

Im 4. Quartal verdiente die Opel-Mutter GM überraschend viel Geld verdient. Der Überschuss stieg um mehr als ein Fünftel auf 1,1 Milliarden Dollar, wie der größte US-Autobauer am Mittwoch mitteilte. In Europa steckte der Konzern allerdings weiter in der Verlustzone fest. Hier fiel ein operatives Minus von 400 Millionen Dollar an.