Bei dem Käufer von 70 Buchhandlungen des Weltbild-Konzerns soll es sich nach ersten Informationen " um den bisher weitgehend unbekannten Unternehmer Rüdiger Wenk handeln. Wenk habe bis jetzt unter dem Namen "Lesensart" zwei Buchhandlungen in Berlin, der Geschäftssitz seiner GmbH sei aber inzwischen von der Bundeshauptstadt nach Ahaus Nordrhein-Westfalen verlegt worden.

Von Weltbild wird der Name des Käufers bisher nicht genannt. "Der Verkauf steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Gremien und der Zustimmung des Gesamtbetriebsrates zum Interessensausgleich", begründet eine Weltbild-Sprecherin. Wenk selbst ist derzeit für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Der angeschlagene ehemalige Kirchenkonzern Weltbild, der in der Insolvenz mehrheitlich von der Düsseldorfer Droege Group übernommen wurde, hatte angekündigt, dass etwa jede zweite Weltbild-Filiale von einer "mittelständischen Buchhandelskette aus Ahaus" übernommen werde. Betroffen sind 400 Mitarbeiter.

Ungewissheit beim Personal

Nach Angaben des Betriebsrats der Weltbild-Filialtochter waren die Reaktionen der Arbeitnehmer auf den Verkauf sehr unterschiedlich. "Viele sind verunsichert aufgrund der Ungewissheit. Andere wiederum sehen eine Perspektive für ihre Filiale, mit einem neuen Erwerber einen Neustart zu beginnen", erklärt Betriebsratsvorsitzende Julia Käding. Das vergangene Jahr sei für die Mitarbeiter "eine Achterbahnfahrt" gewesen, "und leider ist die erhoffte Ruhe auch 2015 noch lange nicht eingekehrt".

"Interessante Standorte"

Weltbild konzentriert sein stationäres Geschäft nun auf 75 Filialen. Im kommenden Geschäftsjahr sollen zudem "etwa zehn neue Filialen an interessanten Standorten" eröffnet werden und in den Folgejahren jährlich etwa zehn weitere Filialen hinzukommen.